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Da antwortete Holzwart: »Die Möglichkeit lag ferne, denn sie war arm; jetzt ist ihr Schicksal gesicherterIm Dezember des Jahres 1846 wurde Holzwart verurteilt, nach dem Richtplatze geschleift, um mit dem Rade von unten herauf vom Leben zum Tode gebracht zu werden. Mit derselben Fassung und Haltung, die er bisher gezeigt, vernahm er das Urteil.

Ein Monat nach dem andern verlief, ohne der gesteigerten Aufmerksamkeit den geringsten Verdacht zu geben. Um so unerwarteter wirkte die amtliche Nachricht von Halle: Der von dem Königlichen Kreis- und Stadtgericht hier eingelieferte Christian Holzwart aus Magdeburg stürzte sich am Sonntag, den 28.

Die älteste Tochter war schön, vorzeitig entwickelt, blühend in Gesundheit und reizend durch freundliches Betragen. »Sie würde ihre Käufer schon gefunden habenwarf Holzwart einst im Gespräch mit bitterem Hohne hin, »aber ich habe ihre Unschuld bewahrt und gerettetDer Richter wandte ein, das Mädchen hätte ja bei seiner Schönheit eine günstige Wendung des Geschickes erleben können.

Er sei zurückgewichen und fast ohne Besinnung in die Stadt gelaufen, und da sei er vor dem Kochschen Hause angelangt. Das alles klang weniger wie Lüge, als wie die unzusammenhängenden Reden eines Fiebernden. Die Kleidungsstücke, die Holzwart am Leibe hatte, waren nicht durchstochen, und die Schnitte am Hals sprachen eher für einen Selbstmordversuch als für Verwundungen von fremder Hand.

Der Richter fragte: »Was erwarten Sie denn nach einer solchen TatHolzwart schaute mit einem heiteren Blick empor und antwortete ohne Zaudern: »Den Tod erwarte ich. Mit Freuden erwarte ich ihn, ich wollte ihn mir selbst geben, aber es ist mir leider nicht gelungen

Es findet sich die amtliche Anzeige des Gefängnisinspektors an den Richter, daß Holzwart seit fünf Tagen die Speisen unangerührt lasse und auf alle Vorwürfe die Antwort erteilt habe, er werde sein Ziel zu erreichen wissen. Der Richter stellte ihn ernstlich zur Rede, und Holzwart scheint Reue empfunden zu haben, denn er schrieb am 4. Juli: »Genug, genug! Ich will alles ertragen.

Im Jahre 1824, sechsundachtzig Jahre alt, endete der wunderbare Mann sein reiches Leben. Christian Holzwart Am 29. Dezember 1845, in der Morgenfrühe, kam ein Mann von der Sudenburg, einer Vorstadt Magdeburgs außerhalb der Ringmauern, und passierte in Eile durch das eben geöffnete Tor.

Holzwart zeigte von der Stunde ab ein unbedingtes Vertrauen zu seinem Richter, und seine Aussagen stimmten so völlig mit allen Ermittlungen überein, daß man seine Wahrhaftigkeit nirgends in Zweifel ziehen konnte. »Ja, ich bin schuldigsagte er mit festem und ruhigem Ton; »es ist aber mein Verbrechen nicht das Werk eines augenblicklichen Einfalls.

Es wurde gesagt, er habe seine Kinder mit großer Strenge behandelt und barbarische Züchtigungen über sie verhängt. Bei näherer Beleuchtung verschwanden diese Anklagen. Was den Schein von Härte hatte, war Konsequenz gewesen, und es erwies sich auch, daß Holzwart von den Pflichten eines Vaters ganz andere Begriffe gehabt hatte als mancher ehrbare Bürger.

Im Februar unterzeichnete der König das Todesurteil, und endlich wurden Anstalten zur Hinrichtung getroffen. Es gab bei Magdeburg einen Anger, wo manches blutige Haupt gesunken, mancher menschliche Leib von den Rädern zerstampft worden war. Hier sollte auch für Holzwart das Schafott errichtet werden; die königliche Gnade hatte die Strafe des Räderns in die der Enthauptung verwandelt.