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Manche wertvolle Nachricht mochte hierdurch erhalten, freilich auch manche dreiste Verdrehung und Faelschung in die Ueberlieferung eingefuehrt werden. Aber wie die Anfaenge der wirklichen Geschichtschreibung gehoeren ebenfalls in diese Zeit die Anfaenge der Aufzeichnung und konventionellen Entstellung der Vorgeschichte Roms. Die Quellen dafuer waren natuerlich dieselben wie ueberall.

In Rom stand man noch vollstaendig auf dem Chronikenstandpunkt; hier gab es wohl einen bedeutungsvollen geschichtlichen Stoff, aber die sogenannte Geschichtschreibung beschraenkte sich mit Ausnahme der sehr achtbaren, aber rein individuellen und doch auch nicht ueber die Anfaenge der Forschung wie der Darstellung hinausgelangten Schriften Catos teils auf Ammenmaerchen, teils auf Notizenbuendel.

Bis in die Zeit des Hannibalischen Krieges gab es in Rom eine Geschichtschreibung nicht; denn die Anzeichnungen des Stadtbuchs gehoerten zu den Akten, nicht zu der Literatur, und verzichteten von Haus aus auf jede Entwicklung des Zusammenhanges der Dinge.

Dass die konservative und nationale Tendenz sich besser mit dieser Prosaschriftstellerei vertrug als mit der Poesie, liegt in der Sache; doch hat auch hier, und namentlich in dem wichtigsten Zweige dieser Literatur, in der Geschichtschreibung, die hellenistische Richtung auf Stoff und Form maechtig, ja uebermaechtig eingewirkt.

Und sind die Heiligen als Helden des sittlichen Willens kleiner denn jene Helden, welchen eine befangene Geschichtschreibung Weihrauch streut, weil es großartige Räuberhauptleute, siegreiche Menschenschlächter, glückliche Erfinder oder ohne ihr Zuthun mit hohen Geistesgaben ausgerüstete Männer gewesen?

Aus solchem tiefgehenden Widerspruche zwischen den Lehren der katholischen Kirche und der Geschichtschreibung fließen dann gerechte Zweifel an der ewigen Wahrheit der Christusreligion, und dem Unglauben ist Thür und Thor geöffnet, ohne daß man denselben noch besonders prediget.

Die Philosophie gibt, die einzelnen Systeme mögen noch so barok und noch so wunderlich klingen, dem Selbstbewußtsein der wechselnden Zeit seinen eigenthümlichen Ausdruck, die protestantische Geschichtschreibung geht meist hierin Hand in Hand und betrachtet die Thatsachen der Geschichte im Lichte der herrschenden Zeitanschauung, die katholische Theologie und Geschichtschreibung muß im Namen der Ewigkeit dagegen protestiren, diese Protestation begründet werden und wenn dieselbe von einem Möhler und Männern wie Staudenmaier, v.

Hier gilt die Fehde dem unhistorischen Verfahren der Wissenschaften, dem armseligen Kleingeist, der in der Vergangenheit nur einen großen Trümmerhaufen sieht, in dessen Wust er Scherben und Auskehricht sammelt; sie gilt dem Pragmatismus in der Geschichtschreibung, der Sucht, sofort aus allem allgemeingültige Maximen, die nun so ohne weiteres für uns brauchbar sein sollen, aufzuklauben; und bei all der Kläglichkeit noch die lächerliche Überhebung des aufgeklärten Zeitalters!

Für die Geschichtschreibung wird sie es bleiben, und auf diese sollte sie sich beschränken. Die Gestaltung der Zukunft wurde uns durch die gemütvolle Verführung der wissenschaftlichen Romantik lange genug gehemmt; eine Zeitlang muß wieder einmal, wie bei jeder großen Wende, die Idee herrschen.

Wie in neuerer Zeit gegen heidnische Weltweisheit und Geschichtschreibung durch das Aufblühen der spekulativen Theologie und christlichen Geschichtschreibung im Namen der Ewigkeit protestiert wurde, also hat sich auch gegen die heidnische Unterhaltungsliteratur der christliche Geist erhoben, zuerst vorherrschend verneinend, dann aber versuchend, durch Schöpfung einer christlichen Unterhaltungsliteratur derselben entgegenzuarbeiten.