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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Wirsich nippte ein wenig an dem Glas, er schien eine unwiderstehliche Scheu zu haben vor dem Genuß des Dinges, das ihn von einer in der Tat für ihn gemütlichen Weltposition herabgestürzt hatte. O Frau Wirsich, deine verweinten Augen trüben ja ganz deine paar angenommenen, glänzenden Weltmanieren. Wie hattest du dir vorgenommen, dich fein zu bewegen, und wie hat dich nun dein Gram überwältigt.

Die Kinder kamen gerade in diesem Augenblick zurück. »Der Wirsich ist dariefen sie in heller, lustiger Freude aus.

Eine wirklich wohlhabende Frau! Von der einen Seite strahlte die kindliche Zärtlichkeit und Zutulichkeit zu ihr hinauf, und die andere Seite erfüllte das Weh einer menschlichen Schwester. Beides, sowohl das Liebliche wie das Traurige, schmeichelte der Frau. Sie sagte leise etwas Tröstliches zu Frau Wirsich, worüber diese nur abwehrend aber demutvoll den Kopf schüttelte. Man hatte jetzt gespeist.

Es dünkte ihn, mit der ganzen Welt Mitleiden haben zu sollen, ein wenig auch mit sich, aber stark und nachdenklich mit allem ihn Umgebenden. Wirsich war längst vorläufig in den Garten hinausgetreten. Der Hund wedelte seinen alten Bekannten an.

Sie war heute eine einsame, wenig geachtete, wenig beliebte Frau, aber sie ertrug es. Am späten Morgen erwachten im Turmzimmer zwei noch nicht ausgeschlafene Köpfe. Es war heller Tag und bereits elf, halb zwölf Uhr, also schon beinahe Mittag. Schnell kleideten sich Marti und Wirsich an, um hinunter zu gehen. Im Bureau stund schon Herr Tobler.

Wirsich wollte seiner Mutter irgend etwas zuflüstern, aber eine steife, steinerne Macht, deren er sich nicht zu erwehren vermochte, lähmte ihm den Gebrauch der Zunge. Er saß da wie ein Stockfisch und schaute auf sein eigenes, zaghaftes Essen hinab.

Er wollte auch Wirsich einschenken, aber die Mutter verdeckte rasch das Glas ihres Sohnes mit der alten, verknöcherten Hand. »Ah bah, warum denn jetzt nicht? Er muß doch auch etwas trinkenrief Tobler. Da stürzten plötzlich Tränen in die Augen der alten Frau. Alle sahen es und erbebten.

Frau Wirsich hatte die Hand zurückgenommen, gleichsam erklärend, es sei ihr nun gezwungenermaßen ganz gleichgültig, ob jetzt ihr Sohn trinke oder nicht. Ihre Bewegung sagte: Ja, schenkt ihm nur ein. Es ist ja doch alles verloren!

Alles da draußen schien von Stahl oder Stein zu sein. Die Stille der Nacht selber schien zu tönen, zu klirren. Joseph dachte an Schlittschuhe, dann an Erz, dann plötzlich an Wirsich. Wie mochte es jetzt dem ergehen? Er hatte das Gefühl von einem leisen Freundschaftsempfinden für diesen Menschen. Dem begegnete er sicher noch wieder irgend einmal. Aber wo?

Deine alten Hände, die wie Stirnen durchfurcht sind, zittern recht sehr. Was spricht dein Mund? Nichts? Ei, Mutter Wirsich, man muß sprechen in guter Gesellschaft. Sieh, sieh, wie dich eine gewisse andere Dame anschaut. Frau Tobler schaute Frau Wirsich mit besorgten, aber kalten Augen leicht von der Seite her an, indem sie zugleich die Locken ihres jüngsten Kindes, das neben ihr saß, streichelte.

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