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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Unmut und Unlust hatten in Werthers Seele immer tiefer Wurzel geschlagen, sich fester untereinander verschlungen und sein ganzes Wesen nach und nach eingenommen.

Vor allem sprang uns der charakteristische Zusammenhang mit Werthers Leiden in die Augen.

Den mannigfachen Fragen, die über das Leben und den Charakter des unglücklichen Jünglings, den er in seinem Roman geschildert, an ihn gerichtet wurden, suchte Goethevergebens auszuweichen. Die Neugier des Publikums befriedigte einigermaßen der unbekannte Verfasser einer damals erschienenen Schrift: "Berichtigung der Geschichte des jungen Werthers."

Das ist Heuchelei und Eitelkeit, zeugt aber von keinem großen Geist, denn ein solcher gehört dazu, um ihn zu verstehen und wahrhaft zu würdigen, wie ich es von Dir erwarte." Mehr, als er ahnte, war sie seinem Rat schon gefolgt, hatte heimlich über Werthers Leiden bittere Tränen vergossen, und sich von Gretchens Schicksal das Herz erschüttern lassen.

Wenn ich mich darin vertiefte, so war ich am sichersten vor mir selbst: wie hatte ich mich für Iphigenie begeistert, um Gretchen geweint, und Werthers Leiden hatte ich mir gekauft, um sie immer in der Tasche tragen zu können. Ich pflegte sie heraus zu ziehen, wie der katholische Priester sein Brevier, wenn er sich vor Anfechtungen schützen will.

Hinsichtlich der "Leiden Werthers" vertheidigte er in seiner Kritik den Verfasser jenes Romans gegen die Beschuldigung, dem Selbstmord das Wort geredet zu haben. Wieland nannte jenen Roman "das Gemälde eines innern Seelenkampfes, wie ihn nur der entwerfen könne, der den Schöpfer des Hamlet und des Othello studirt habe."

Die Erscheinung von Werthers Knaben setzte sie in die größte Verlegenheit; er überreichte Alberten das Zettelchen, der sich gelassen nach seiner Frau wendete und sagte: "gib ihm die Pistolen." "Ich lasse ihm glückliche Reise wünschen." sagte er zum Jungen. Das fiel auf sie wie ein Donnerschlag, sie schwankte aufzustehen, sie wußte nicht, wie ihr geschah.

Denn da der Stoff der Dichtung seit Jahren in dem Dichter schon lebendig war und sich mehr und mehr ausbildete, konnte ja nach einem äußerm Anstoß und je nach der Stimmung des Dichters sich bald diese, bald jene Scene aus dem in seinem Geiste bestehenden Zusammenhange loslösen und ausgestalten; ja es konnte sich sogar, wie es bei Werthers Leiden eintrat, ein besonderes kleines Werk abzweigen, an das er zunächst noch gar nicht gedacht hatte, worauf er mit um so größerer Klarheit und Bestimmtheit zu seinem Hauptwerk zurückkehrte.

Der Held ist, wie bekannt, ein König von Sparta, der sich wegen allerlei Gewissensskrupel selbst entleibt, und man gab mir auf eine artige Weise zu verstehen, der Verfasser des "Werthers" würde wohl nicht übel finden, wenn er in diesem Stücke einige Stellen seines trefflichen Buches benutzt finde.

Statt dadurch gereizt, sich zu der Parthei der Gegner Goethe's zu schlagen, die die gefährliche und sittenverderbliche Tendenz der "Leiden Werthers" hervorzuheben suchten, empfahl Wieland im "deutschen Merkur" die gegen ihn gerichtete Schrift "allen Liebhabern der pasquinischen Manier als ein Meisterstück von Persiflage und sophistischem Witze, der sich aus allen möglichen Standpunkten sorgfältig den auserwähle, aus dem ihm der Gegenstand schief vorkommen müsse, und sich dann recht herzlich lustig darüber mache, daß das Ding so schief sei."

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