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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Vor einem Vierteljahr nun ist er hier in einem Garten vor der Stadt gestorben, und einen schönen Streich hat er uns, ganz nach seiner Art, noch zu guter Letzt gespielt. Er hat unser Trudchen Tofote zu seiner Erbin eingesetzt, und es handelt sich da um gar nichts Geringes, und ich bin deshalb heute hier vorhanden, aber daß er sich dabei etwas gedacht hat, das ist sicher.
Wir standen jetzt vor dem Hause, in welchem zuletzt Mynheer van Kunemund gewohnt hatte, und welches jetzt dem Trudchen Tofote als Eigentum zugefallen war. »Zu seiner Zeit war es, trotzdem daß es nicht sehr groß ist, ein Wunderwerk,« meinte der schwarze Gartenhüter. Und wahrlich, ein Wunderwerk war es auch heute noch, und vielleicht grade heute mehr denn je.
Das allerletzte Wort an diesem Tage, zwischen mir und dem Meister Autor Kunemund, war gewesen: »Besuchen Sie doch ja das Trudchen in der Stadt; sie wird sich sehr freuen, und Sie werden ganz gewiß auch Ihr Gefallen an ihr finden.
»Lachen Sie nicht!« rief die gnädige Frau, in der Tat ziemlich aufgeregt; aber zurücksinkend kam sie auf meinen letzten Ausruf zurück. »Ich muß Ihnen also wohl auf Ihr Wort hin glauben! O, wüßten Sie nur, wie sehr es mich innerlich angriff, als mir dieses alberne Trudchen den Stuhl vor die Tür setzte.
Er hatte es getan! er hatte das Trudchen zu seiner Erbin gemacht, und da er nie etwas getan hat, ohne dabei etwas im Schilde zu führen, so sind wir nun schon monatelang in aller Unruhe und Todesangst und zerbrechen uns Herz und Kopf und Sinn um die Frage, weshalb er es getan habe? Am Tage nach seinem Begräbnis war der Mohr bei uns.
»O Herr Onkel, das wäre weitläufig zu beschreiben!« meinte der junge Mensch lachend. »Sie haben es ja schon längst verschworen, mir ein Wort zu glauben, und haben, was schlimm genug ist, auch das Trudchen auf den Glauben hin abgerichtet. Was meinen Sie nun, wenn ich hab' helfen, muhammedanische Pilger von Malakka nach Dscheddah expedieren und zwar während der ganzen drei letzten Jahre?«
»Sie werden doch unser Trudchen im Hause behalten, Sie und Ihre liebe Frau Gemahlin?« fügte er dann an. »Hier im Hofe findet sie sich eben in keiner Weise, das ist mir jetzt schon von neuem klar aufgegangen. Und was sollte sie bei mir und der Alten in unserm Dorfe? Das Kind ginge da einfach zugrunde.«
Hierauf sah mich der Herr Kunemund groß und sehr erschrocken an, schlug sich vor die Stirn und rief: »Herr Jesus, ja, das hatte ich ja ganz über dem frohen Wiedersehen vergessen! Alle Wetter und die Formalitäten?! Und die Gerichtsherren? und der Signor Ceretto! Um des Himmels willen, Trudchen, Karl, Herr von Schmidt, wir haben keinen Augenblick zu verlieren.
So ging er auf seinen Geschäftswegen; horch, hören Sie?« Wir hörten natürlich nichts, aber Trudchen zitterte heftig; und ich rief ärgerlich: »Sie sind, nun ich werde es Ihnen an einem der nächsten Tage sagen, was Sie sind; jetzt wollen wir uns beeilen, nach Hause zu kommen. Die gnädige Frau wird sicherlich in einiger Unruhe auf das Fräulein warten.«
Nun, Trudchen war kaum zu bändigen, und mein lieber Tofote ging herum wie ein Verrückter; ich aber setzte mich auf meine Schnitzbank, als ob ich drauf Wurzeln zu schlagen gedächte und spielte den Bullenkopf gegen mich und die Welt, bis der Kleine gegen ein Uhr avisiert wurde und wirklich da war. Herr, ein Mensch genügt eigentlich nicht, um das Wiedersehen zu erzählen!
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