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Aktualisiert: 22. Mai 2025


Als die Trollin sie herankommen hörte, kamen ihr fast die Tränen, denn sie hatte sich noch lange nicht an dem Menschenkind satt gesehen. Sie blieb sitzen, bis die Reitenden fast in Sehweite waren, da faßte sie einen raschen Entschluß. Sie ließ ihr Junges am Wegesrand liegen, aber das Menschenkind steckte sie in ihre Rindenbutte und lief damit in den Wald.

Und über den Weg kamen ein Bauer und sein Weib geritten. Zuerst wollte die Trollin wieder in den Wald fliehen, damit niemand sie zu Gesicht bekomme, aber plötzlich bemerkte sie, daß die Bäuerin ein Kind auf dem Arme trug, und da wurde sie andern Sinnes.

Als er ein paar Schritte gegangen war, begann der Kleine zu plaudern. »Das ist gut, daß Ihr mich nicht so tragt, wie Ihr den Wechselbalg getragen habtsagte der Knabe. »Was meinst du damitfragte der Bauer. »Ja, die Trollin ging auf der andern Seite der Kluft mit mir, und jedesmal, wenn Ihr mit dem Kinde ausglittet, Vater, glitt sie mit mir aus.« »Ach was, ihr gingt auf der andern Seite der Kluftsagte der Bauer und wurde plötzlich ganz nachdenklich. »Nie habe ich solche Angst gehabtsagte das Bürschchen. »Als Ihr das Trollkind in die Schlucht warft, wollte mich die Trollin hinterherwerfen.

Wäre Mutter nicht so geschwind gewesen und hätte den andern gerettet « Der Bauer begann langsamer zu gehen, während er dem Kleinen Fragen stellte. »Du mußt mir doch erzählen, wie es dir bei den Trollen ergangen ist.« »Manchesmal recht schlimmsagte der Kleine, »aber wenn Mutter nur gut gegen das Trolljunge war, dann war die Trollin auch gut gegen mich

Es war groß und häßlich, mit Haaren wie Borsten, nadelscharfen Zähnen und einer Kralle am kleinen Finger; aber die Trollin glaubte natürlich, daß es gar kein schöneres Kind geben könne. Wie die Trollin so einherging, kam sie zu einer Stelle, wo der Wald sich ein wenig lichtete. Ein Weg lief hier durch, holperig und schlüpfrig von Baumwurzeln, die sich darüber schlangen wie ein geknüpftes Netz.

Aber die Trollin stand ganz verblüfft da und betrachtete das Menschenkind. Sie sah die kleinen Händchen an mit den rosenroten Nägeln, die klaren blauen

Die Frau war dem Manne um ein paar Pferdelängen voraus und erblickte zuerst das Kind, das am Wegesrand lag. Es schrie aus Leibeskräften, um die Trollin zurückzurufen, und die Bäuerin hätte schon an dem Geheul merken können, was für ein Kind das war.

Sie erschraken, stellten sich auf die Hinterbeine, scheuten und gingen durch. Fast wären der Bauer und sein Weib abgeworfen worden. Sie stießen einen Schrei aus, beugten sich vor, um die Zügel anzureißen, und waren im nächsten Augenblick verschwunden. Die Trollin grinste vor Wut. Jetzt hatte sie das Menschenkind kaum zu Gesicht bekommen.

»Aber daß Tiere und Menschen mich hassen, ist noch nicht das Schlimmstefuhr sie nachdenklich fort. »Das Schlimmste ist, daß ich mich jedesmal, wenn ich dich ansehe, um so mehr nach meinem eignen Sohn sehne. O, mein liebes Kind, mein allerliebstes Goldkind, wo bist du jetzt? Schläfst du jetzt bei der Trollin auf Moos und Reisig

Am nächsten Tage war das Unglück im ganzen Kirchspiel bekannt, und alle, die alt und klug waren, eilten in die Hütte des Bauern, um gute Ratschläge zu geben. »Wer einen Wechselbalg im Hause hat, muß ihm jeden Tag mit einem derben Stecken Schläge gebensagte eine der Alten. »Warum soll man denn so übel mit ihm umgehenfragte die Bäuerin. »Freilich ist er häßlich, aber er hat doch nichts Böses getan.« »Ja, wenn man das Junge schlägt, bis das Blut fließt, dann kommt schließlich die Trollin herangesaust, wirft einem das eigne Kind zu und nimmt ihres mit.

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