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Aktualisiert: 8. Juni 2025
Auf jeden Fall rechtfertigte eigentlich nichts einen tragischen Ausgang; ja, es war für einen Mann von den Gaben Raoul Überbeins eine vollkommen unwürdige Gelegenheit, zugrunde zu gehen ... Es folgt die Geschichte.
Dürfen wir, so kann jetzt gefragt werden, diesen Genuß noch mit dem Namen nennen, den wir der tragischen Empfindung auf ihrer ersten Stufe zugestehen mußten? Ist der tragische Genuß, wie wir ihn jetzt kennen gelernt haben, noch bloßes Mitleid? Man kann gewiß den Sinn des Wortes Mitleid so umfassend nehmen. Sicher ist, daß wir uns von dem, was wir damals zunächst so nannten, weit entfernt haben.
Sollte sich nicht inzwischen dadurch, dass wir die Musikrelation der Dissonanz zu Hülfe nahmen, jenes schwierige Problem der tragischen Wirkung wesentlich erleichtert haben?
Ich will hier eine doppelte Anmerkung machen, welche, wohl behalten, einen angehenden tragischen Dichter vor großen Fehltritten bewahren kann. Die eine betrifft das Trauerspiel überhaupt. Wenn heldenmütige Gesinnungen Bewunderung erregen sollen: so muß der Dichter nicht zu verschwenderisch damit umgehen; denn was man öfters, was man an mehrern sieht, höret man auf zu bewundern.
Und was an Obermaß und Übermut des Selbstgefühls in jenen heroischen Seelen sich rühren mag, wird es nicht eben durch den tragischen Untergang geläutert und gebüßt? Wenigstens nach der Meinung der Philister, denen das Leben das höchste Gut ist, die also auch schwerlich von Handlungen und Gesinnungen zu verführen sind, auf die nach dem Weltlauf der Tod gesetzt ist.
Dabei lebt in uns die Empfindung, als ob die Geburt eines tragischen Zeitalters für den deutschen Geist nur eine Rückkehr zu sich selbst, ein seliges Sichwiederfinden zu bedeuten habe, nachdem für eine lange Zeit ungeheure von aussen her eindringende Mächte den in hülfloser Barbarei der Form dahinlebenden zu einer Knechtschaft unter ihrer Form gezwungen hatten.
"Das Jasagen zum Leben selbst noch in seinen fremdesten und härtesten Problemen; der Wille zum Leben im Opfer seiner höchsten Typen der eignen Unerschöpflichkeit frohwerdend das nannte ich dionysisch, das verstand ich als Brücke zur Psychologie des tragischen Dichters.
Er, der zu einem tragischen Geschick so ungeeignet wie möglich war, nur weil er die Idee gehabt hatte, letzten Sommer die finnischen Seen zum Ziel seiner Studienfahrten zu machen. Seit Monaten war keine Nachricht mehr an die Frau gekommen, die darüber gemütskrank geworden und in eine Heilanstalt gebracht war.
Die unegoistische oder sittliche Schadenfreude ist eben gar nichts, eine leere Illusion, oder sie ist jene Freude an der inneren Macht des Guten, auf die wir den tragischen Genuß zurückgeführt haben. Was bei der egoistischen Schadenfreude unser Selbstgefühl, das ist bei der nichtegoistischen oder sittlichen unser sittliches Gefühl.
Wie? wenn die Griechen, gerade im Reichthum ihrer Jugend, den Willen zum Tragischen hatten und Pessimisten waren? wenn es gerade der Wahnsinn war, um ein Wort Plato's zu gebrauchen, der die grössten Segnungen über Hellas gebracht hat?
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