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Aktualisiert: 19. Juli 2025
»Ich glaube, die Herren sehen die Dinge zu sehr durch die Brille der Tradition,« mischte sich Fürst Limburg ins Gespräch. »Alte Bestimmungen und altes Recht entsprechen doch kaum mehr der ganz veränderten Betriebsweise. Und das wissen die einsichtsvolleren unter den Knappen sicher ganz genau.
Kühl, fast nüchtern sprach er; wer ihn auch nicht kannte, empfand: er kam mitten aus der Praxis des politischen Gegenwartslebens, er stand nicht mehr im Bann der Tradition der Sekte mit ihrer Geheimbündelei, ihrem Märtyrertum, ihrer Glaubensseligkeit.
Frazer nahm die Tradition der Arunta an, daß jeder Totemclan sich ursprünglich ohne Einschränkung von seinem Totem genährt habe. Dann bereitete es Schwierigkeiten, die folgende Entwicklung zu verstehen, die sich damit begnügte, den Totem für andere zu sichern, während man selbst auf seinen Genuß fast verzichtete.
Ich schlug vor, in unseren Versammlungen die Frage zur Erörterung zu bringen. Aber seltsam: um unseren Sitzungstisch saßen die früh gealterten, abgehärmten Mütter, und kein Wort, keine Miene verriet, daß der Gedanke sie zu erwärmen vermöchte. Alles Neue galt ihnen zunächst als etwas Feindliches. Diese Revolutionärinnen hatten schon eine Tradition und waren darum vielfach reaktionär.
Auf steilem Felsenpfad bin ich bis hierher gestiegen, meinem wegkundigen Blick, meiner Kraft vertrauend, weit entfernt von den Lebenssphären, die Tradition und Sitte mit Wegweisern versah, damit auch der Gedankenlose nicht irre gehe. Jetzt aber muß ich stille stehen, muß Atem schöpfen, denn die große Einsamkeit um mich her läßt mich schaudern. Wohin nun? Hinab zu Tal, zu den Wegweisern?
Deutschland ist in einem Maße auf seine Vergangenheit fixiert, daß niemand auch nur auf den Gedanken kommt, daß die Bewahrung der Tradition in der Zukunft nicht mehr die einzig denkbare Alternative ist, so gut sie auch klingen mag. Konkreter heißt das, daß man entschiedener von einer Produktions- zu einer Dienstleistungsgesellschaft voranschreiten muß.
Verrückt war das, wenn man sich die Anschauungen derer zu eigen machte, die, von keiner Tradition beschwert, an jedem durch Jahrhunderte geheiligten Brauch zersetzende Kritik übten. Entweder gehörte man zu der Kaste, die den Begriff der persönlichen Ehre mit besonderen Gesetzen umschrieben hatte, oder man stand draußen. Ein Aussuchen von Fall zu Fall gab es da nicht.
Eine intelligente Bürgerschaft, die ihrer freisinnigen Tradition anhing, wirtschaftlich große Erfolge errang, in der Verwaltung Mustergültiges leistete, brachte, von jedem Einflusse auf die Geschicke des Staates ferngehalten, gegen diese schädlichste Bevormundung und ihre verderblichen Folgen lange nicht den Widerstand auf, den die vorhergehende Generation einer erfolgreichen Regierung entgegengesetzt hatte.
Sie glauben an eine göttliche Offenbarung in der Heiligen Schrift, doch hat die kirchliche Tradition genau dieselbe Geltung wie die Bibel.
Dies setzt nicht nur eine gewaltige Arbeit, einen heiligen Ernst voraus, eine Kraft zur Entsagung und einen Willen zur Einsamkeit und Selbstvertiefung, die den Dichter vollkommen zum Sklaven seiner Aufgabe machen müssen, damit er Herr des Werkes werde, sondern es fordert auch bei den Empfangenden eine Eigenschaft, die fast Kongenialität zu nennen ist und die sich natürlich nur bei erwählten Geistern findet, zunächst wenigstens; später greift dann die Tradition von Bildung, Stil und Kultur ein, dieselbe Tradition, deren sich der Nachfahr bedienen und die er zugleich bekämpfen muß, um sich selbst zu finden.
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