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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Nach Verlauf eines Monats kam Tessendorf abermals in einem Schreiben an Freytag auf den Vorgang zurück, worin er das taktlose Geständnis machte, daß er bis jetzt vergeblich auf die Veröffentlichung seines Schreibens im „Volksstaat“ gewartet habe. Sollte die Veröffentlichung in Rücksicht auf seine Person unterblieben sein, so wolle er mitteilen, daß man diese Rücksicht nicht zu nehmen brauche.
Aber mit der Verfolgung wuchs auch der Widerstand der Parteigenossen, und wenn Tessendorf und die Richter der siebenten Deputation am Ende ihres Lebens sich ehrlich Rechenschaft über ihr Tun und Treiben abgelegt haben, mußten sie sich sagen: wir arbeiteten ohne Erfolg; wir haben viele Existenzen vernichtet, viel Familienglück zerstört und manchen durch harte Verurteilung in ein frühzeitiges Grab gebracht, aber die Bewegung, die wir meistern wollten, meisterte uns.
Tessendorf zeigte schon im Jahre 1871, wie unglücklich er darüber war, daß er in unseren Hochverratsprozeß nichts hineinzureden hatte. Dafür zeugt folgender Vorfall, den ich etwas ausführlicher erwähne, weil er diesen fanatischsten aller Sozialistenfresser im rechten Lichte zeigt.
Tessendorf entsprach den in ihn gesetzten Erwartungen. Er erreichte durch seine Anklagen nicht nur die Unterdrückung der Parteiorganisationen, auch verschiedene Gewerkschaften fielen diesen zum Opfer.
Die Frage, in welchem Augenblick wohl die Fensterscheiben durch die Hagelkörner zertrümmert würden, war den Richtern offenbar wichtiger als meine schönen Ausführungen. Der Gerichtshof zog sich zurück, da Tessendorf es nicht der Mühe wert fand, mir zu antworten, und verkündete nach kurzer Beratung in allen Fällen meine Verurteilung zu neun Monaten Gefängnis.
Tessendorf als öffentlicher Ankläger machte sich sein Amt sehr leicht, er kannte ja genügend die siebente Deputation. Nonchalant, als pflege er eine private Unterhaltung, stand er vor dem Gerichtshof, die eine Hand in der Tasche einer hellgestreiften Sommerhose
Vielleicht finden Sie noch einen anderen Weg, Ihre Zufertigung gedruckt zu sehen.“ Und Tessendorf machte Karriere. Er wurde schließlich Oberreichsanwalt bei dem Reichsgericht zu Leipzig. Er starb aber, ohne seine Hoffnung und seine Sehnsucht, preußischer Justizminister zu werden, erfüllt zu sehen. Ein anderer streberischer Staatsanwalt lebte zu jener Zeit in Bielefeld, der unter dem 26.
Getreu den Intentionen Bismarcks setzte ferner Tessendorf seine Verfolgungen der Arbeiterorganisationen fort.
Er erklärte sich ebenfalls für einen Kongreß behufs Verständigung. Liebknecht sprach sich in längerer Rede dafür aus, daß, wenn zunächst die Vereinigung nicht möglich sei, die Einigung erstrebt werden müsse, die Vereinigung werde nachher von selbst kommen, dafür sorge Herr Tessendorf und die Logik der Tatsachen, wenn nicht mit, dann den Führern zum Trotz.
Die Art, wie Tessendorf die Sache behandelte, brachte mich noch mehr in Erregung, als es ohnedem schon der Fall war. Ich verteidigte mich selbst. In anderthalbstündiger Rede suchte ich die Anklage Punkt für Punkt zu widerlegen.
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