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Aktualisiert: 11. Juni 2025


Jahrhunderts in England entstehen ließ, nämlich "Byronismus". Durch das Grübeln über die dauernde Erfolglosigkeit nicht nur anderer, sondern auch seiner selbst, seinen Idealen nachzuleben durch seine beharrliche zynische Verachtung der Menschheit, durch den geistlosen Glauben an den unbedingten Wert seiner eigenen Entwürfe und die Unwürdigkeit der Welt, die sie mißachtet, durch die Empfindlichkeit und den Spott, den jede unter Menschen verbrachte Stunde durch den Stachel kleinlicher Enttäuschungen seiner nervösen Aufmerksamkeit verursacht, hat er die halb ironische, halb tragische Art angenommen, die mysteriöse Traurigkeit, die Suggestion einer seltsamen und schrecklichen Geschichte, die ihm nichts als ewige Reue hinterlassen hat, all das, wodurch Childe Harold die Großmütter seiner englischen Zeitgenossen bezauberte.

Auf seiten der "philosophischen Literatur" aber wurde der echten Philosophie nicht minder Abbruch getan: einmal dadurch, daß man in ganz unsachlicher und subjektivistischer Weise seinen Einfällen die Zügel schießen ließ, das Geistreiche und Blendende an die Stelle des Wahren, die Suggestion an die Stelle der Überzeugung im sokratischen Sinne setzte; ferner dadurch, daß man in mehr oder weniger gnostischer, die Selbständigkeit der Religion und der Mystik gegenüber der Philosophie total verkennender Weise die Philosophie von aller strengen W i s s e n s c h a f t loslöste und sie zu einer Sache von S e k t e n machte, die, im Gegensatz zu den akademischen Schul- und Standpunktsphilosophien, sich um das rein persönliche, echte oder scheinbare Charisma einer starken Natur gruppierten.

Daß sie sich zu solchen Gemeinschaften zusammenschließen, dafür sorgt einerseits die menschliche Natur, wenn sie durch staatliche Dazwischenkunft nicht gehindert wird; denn die Natur erzeugt die Bedürfnisse. Andrerseits kann dafür das freie Geistesleben sorgen, denn dieses bringt die Einsichten zustande, die in der Gemeinschaft wirken sollen. Wer aus der Erfahrung heraus denkt, muß zugeben, daß solche assoziative Gemeinschaften in jedem Augenblick entstehen können, daß sie nichts von Utopie in sich schließen. Ihrer Entstehung steht nichts anderes im Wege, als daß der Mensch der Gegenwart das wirtschaftliche Leben von außen »organisieren« will in dem Sinne, wie für ihn der Gedanke der »Organisation« zu einer Suggestion geworden ist. Diesem Organisieren, das die Menschen zur Produktion von außen zusammenschließen will, steht diejenige wirtschaftliche Organisation, die auf dem freien Assoziieren beruht, als sein Gegenbild gegenüber. Durch das Assoziieren verbindet sich der Mensch mit einem andern; und das Planmäßige des Ganzen entsteht durch die Vernunft des Einzelnen.

Wecken jene Klänge verlorene Erinnerungen aus barbarischer Vorzeit? Peitscht der Anblick kriegerischer Wehr jenen Tropfen Blutes auf, der von unseren Vorfahren, denen Kampf Lust und Leben war, noch in unseren Adern rollt? Oder ist es nicht bloß die Suggestion der Masse, der Musik, der Farben, die unsere Sinne berauscht?

Kleinigkeiten konnten sich noch ändern; im ganzen war man schon der, für den sie einen hier hielten; der, dem sie aus seiner kleinen Vergangenheit und ihren eigenen Wünschen längst ein Leben gemacht hatten; das gemeinsame Wesen, das Tag und Nacht unter der Suggestion ihrer Liebe stand, zwischen ihrer Hoffnung und ihrem Argwohn, vor ihrem Tadel oder Beifall.

Unter dem Einflusse einer Suggestion wird es sich mit einem unwiderstehlichen Triebe an die Ausführung bestimmter Handlungen machen. Und dieses Ungestüm ist bei den Massen noch unwiderstehlicher als beim Hypnotisierten, weil die für alle Individuen gleiche Suggestion durch Gegenseitigkeit anwächst

Zwischen ihr und der Zuhörerschaft entstand jene hypnotische Verbindung, durch die der Redner nur als Sprachrohr der Massen erscheint und die Massen wieder unter der Suggestion des Redners stehen. Sie war die Stimme des Volkes, das die Ketzer verdammte, die ihm nehmen wollten, was ihres Lebens einziger Reichtum, ihres Willens einzige Triebkraft war: den religiösen Glauben des Sozialismus.

Sie reißt den einzelnen in unwiderstehlicher Suggestivkraft in den Bann ihrer Kreise, sie hat infektiöse Kraft und vermag die Massen in geradezu epidemischer Weise unter ihr Banner zu zwingen, wie eine Armee unter das Symbol einer Fahne. Was mag das Wesen der Formel, des Schlagwortes, des erlösenden Gedankens, der Suggestion eines sich aufzwingenden, epocheschaffenden Begriffes sein?

Habe ich damit die mechanische Seite der Suggestion gestreift, so ist von hier bis zur Analyse der Hypnose auf mechanischem Wege nur ein Schritt.

Aber wir erwarten noch mehr von der Zurückführung der Masse auf die Urhorde. Sie soll uns auch das noch Unverstandene, Geheimnisvolle an der Massenbildung näher bringen, das sich hinter den Rätselworten Hypnose und Suggestion verbirgt. Und ich meine, sie kann es auch leisten.

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