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In jenen Tagen ruderte von Strömö ein Fischer mit seinem 15jährigen Sohne ins offene Meer hinaus. Es erhob sich ein Sturm; das Boot schlug um; in den Klippen von Wagö warf es den Sohn. Das sah auf Wagö ein junger Schiffer. Sprang in die Wellen, schwamm zwischen die Klippen, ergriff den treibenden Körper, zog ihn ans Land.

Setzte sich mit ihm auf einen Block; hegte den Halberstarrten auf seinen Knieen in den Armen. Da schlug dieser die Augen auf. Schiffer: »Wie heißt DuKnabe: »Har; ich bin von Strömö«. Ruderte ihn über den Sund nach Strömö zurück; brachte ihn zu Lära, seiner Mutter. Dankbar umschlang beim Abschied der Knabe den Hals seines Retters. Der Vater ward als Leiche von den Wellen ans Land gespült.

Konnte Wagö nicht erreichen, ward verschlagen in die gefährlichen Riffe von Strömö, strandete vor Hars Augen. Er sah, wie die Schiffbrüchigen mit den Wellen kämpften. Erblickte einen unter ihnen, der mit kräftigem Arm eine Planke ergriff, im nächsten Augenblick aber samt Planke in den Strudel der Brandung hinabgeschlürft ward. Er kannte ihn. Es war Manor. Viel Leichen trieb die Flut ans Land.

Zu atmen wagte er kaum. Und schon erhob sich die Gestalt. Seufzte als wollte sie sagen: »Nun muß ich wieder zurückErstieg die Fensterbank; entfernte sich wie sie gekommen. »Manor ist dagewesen«, sagte Har leise vor sich hin. In derselben Nacht war ein Fischer von Strömö draußen im Sund mit seinem Boot. Es leuchtete die See. Von seinem Ruder troffen schimmernde Funken herab.

Da, kurz vor Mitternacht, hörte er seltsames Rauschen. Sah, wie etwas hindurchschoß durch die leuchtenden Wellen, etwas, dessen Gestalt er nicht unterschied, mit der Geschwindigkeit eines großen Fisches, in der Richtung auf Strömö. Ein Fisch war es nicht, so viel konnte er im Dunkel erkennen. In nächster Nacht kam Manor wieder, eiskalt wie gestern, doch verlangender.

Der Schiffer hieß Manor. War elternlos, vier Jahre älter als Har. Hatte ihn lieb gewonnen. Sehnte sich, ihn wiederzusehen. Ruderte nun bisweilen hinüber nach Strömö, oder durchschwamm die lauwarmen Wellen, da der Sommer kam, abends wenns Tagewerk vollbracht. Har ging ans Ufer, erklomm eine Klippe, schwenkte sein Tuch, wenn er von weitem Manors Nachen kommen sah.

Mitten im nördlichen Ocean liegt eine Gruppe von 35 Inseln, einsam und verlassen, gleich fern von Schottland, Island und Norwegen, die Faröer genannt; öde, felsig, wolkenumschleiert, durchtönt vom schwermutsvollen Geschrei flatternder Möwen und Kieren, umrauscht von brandenden Wogen, fast stets in Nebel gehüllt. Im Sommer Bergesgipfel, 1800 und 2000 Fuß über dem Meere; rauhe Felsen; düstere Schluchten; Tannenurwälder; tausende von Quellen, die sich oft aus großer Höhe tosend und schäumend hinabstürzen von Block zu Block. Die Ufer tiefeingeschnitten von Buchten und Fjorden; fast überall unnahbar von hohen Felsen umsäumt. Das Meer klippenvoll ringsum; hie und da gänzlich verrammelt; beunruhigt von Wasserwirbeln; von wilden Strömungen durchwogt. Nur 17 sind bewohnt. Strömö und Wagö trennt nur ein schmaler Sund; durchschwimmbar; freilich gehört ein kühner Schwimmer dazu. Mancher Ortsname erinnert an die Zeit, da auf den Färöern noch keine Kirchen standen und der alte Glaube noch nicht vertrieben war, z.