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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Da fing die Spitalerin an zu sagen: »Gnädiger Herr, auch gnädige Frau, ich bin zu euch kommen, euch ein Gesicht zu eröffnen, das ich gesehen habe die vergangen Nacht; das soll euch erfreuen, daß ihr möget in Hoffnung leben, wann kein Mensch soll verzweifeln an GOTT. Es gedauchet mich, daß Christus, unser Erlöser, zu mir kam und führet einen schönen jungen Ritter bei seiner Hand und sprach zu mir: 'Dieser ist der, darum du, auch dein Herr und Fraue, so lang haben gebeten. Solches hab ich euch nicht wollen verhalten, wann ich weiß wohl, daß ihr betrübt seid um euern Sohn.
Doch der Spitalerin zu Gefallen befahlen sie, die schwarzen Trauerkleider hinweg zu nehmen. Und baten die Spitalerin, sie sölle mit ihnen zu Morgen essen.
Und die Spitalerin blieb also fast traurig, und fiel auf ihre Knie für den Altar Sankt Peters und bat GOTT, so er lebendig wäre, ihn zu führen in aller Sicherheit zu seinen Freunden. Wo er aber tot wäre, wolle sich GOTT seiner armen Seelen erbarmen und ihr gnädig sein. Und blieb also lang in ihrem Gebete.
Nun wöllen wir schweigen des Grafen, auch der Spitalerin, und wollen reden von dem Peter, der da lag in der Inseln und schlief. Wie der Peter entschlafen in der Inseln liegen blieb, da er seiner liebsten und getreusten Magelona gedacht. Der Peter blieb also eine gute Zeit schlafend in der Inseln liegen, darnach wachet er auf. Da sah er, daß es Nacht war.
Und kam das Geschrei so weit, daß viel Volkes dar kam. Und brachten groß Almosen und Opfer, und verwunderten sich darob, daß die Spitalerin also kostlich wußte zu bauen; wann man hätt sich bei ihr keines Geldes versehen. Wie der Graf und die Gräfin kamen, zu besuchen die Kirchen, Sankt Peters von Magelon genannt.
Also zog die Gräfin wieder heim, und bat die Spitalerin, sie wölle GOTT treulich bitten, damit sie erführe, wo ihr Sohn wäre. Das zu tun verhieß ihr die Spitalerin mit gutem Herzen, und schieden also von einander. Und die Spitalerin ging hin und wartet der armen Leute, wie sie dann Gewohnheit hätt, und führet ein hart Leben.
Als solches die Untertanen erfuhren, wurden sie all traurig; wann sie hätten den jungen Grafen sehr lieb. Nicht lang darnach hätt die Gräfin Willen, zu ziehen zu der Spitalerin, die Kirchen und Spital zu besuchen, und der Spitalmeisterin ihr Not zu klagen. Als sie zu ihr kommen und ihr Gebet in der Kirchen verbracht hätt, nahm sie die Spitalerin bei der Hand und führte sie in einen Betstuhl.
Zog also zu dem Grafen und der Gräfin, die ihr viel Ehr erboten und sie freundlich empfingen, wann sie hätten sie sehr lieb. Und hießen die Spitalerin, zu ihnen nieder sitzen in der Mitten ihrer beiden.
Da danket ihr der Peter und antwortet, es fehle ihm gar nichts. Und wie der Kranken und Betrübten Gewohnheit ist, wann sie gedenken an ihr Unglücke, so beklagen sie sich und haben kein größer Leichterung ihres Herzens, dann also zu betrachten. Als die Spitalerin ihn höret reden von dem Unglücke, da fing sie an, ihn freundlich zu trösten, und fraget ihn um sein Trübsal.
Als die Messe ein Ende hätt, nahm die Spitalerin den Graf und die Gräfin ein jegliches auf ein Seiten und sprach zu ihnen, sie wölle gerne mit ihnen etwas in geheim reden, doch müßten sie mit ihr in ihre Kammer kommen; darein sie dann gerne bewilligten.
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