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Aktualisiert: 14. Mai 2025


Jacques Barzun, ganz gewiß ein Verfechter schriftkultureller Bildung, hat unserem Ausbildungssystem vorgehalten, daß es "natürliche Intelligenz nicht ausreichend" entwickele: "Wir wollten den idealen Bürger, den toleranten Nachbarn, das Engagement für den weltweiten Frieden, heile Familien mit glücklichen Familienmitgliedern schaffen, die im Sexual- und im Autoverkehr gleichermaßen erfahren sind."

Die Dynamik des derzeit zu beobachtenden Prozesses erfordert vielmehr den Übergang von einer einzigen, alles beherrschenden Form schriftkultureller Bildung zu einer Vielfalt höchst anpassungsfähiger Zeichensysteme. Diese Anpassungsfähigkeit drückt sich in den erforderlichen neuen Kompetenzen aus.

Statt dazu angehalten zu werden, in konkreten Zusammenhängen die Notwendigkeit schriftkultureller Werte aufzuspüren, werden das Design und die Designausbildung dem traditionellen Mischmasch aus Geschichte, Sprache, Philosophie, einer Prise Naturwissenschaft und vielen sonstigen Wahlmöglichkeiten beigepackt. Eine eigene Theorie, allein das Suchen nach einer solchen, wird als frivol verworfen.

Ein Beispiel hierfür ist die Sorge der Geschäftswelt über die mangelnden Kommunikationsfertigkeiten ihrer jüngeren Angestellten. Es bleibt offenbar unbemerkt, daß bei der massiven Umgestaltung der Unternehmen der Geschäftsbereich wegrationalisiert wird, der am stärksten auf Schriftkultur und schriftkultureller Bildung beruht.

Das ist weder eine Befürwortung effizienter Armeen, die wir bei Naturkatastrophen dringend benötigen, noch eine Apologie von Vernichtungskriegen, was und wer auch immer sie rechtfertigen mag. Wenn es dennoch so klingt, dann liegt das daran, daß die schriftliche Beschreibung des strukturellen Hintergrunds, vor dem sich die militärische Praxis abspielt, den Stempel schriftkultureller Praxis trägt.

Wie viele andere Einrichtungen, die die Merkmale schriftkultureller Erfahrungen tragen, ist auch der gegenwärtige Stand des Bildungswesens alles andere als ideal. Mit der Schriftkultur setzte sich im Bereich der Erziehung das Ideal von Dauerhaftigkeit und Bestand fest.

Ihre Krise ist symptomatisch für all das, was die Schriftkultur notwendig hervorgebracht hat und was auf den Funktionsweisen schriftkultureller Gesellschaften begründet ist. Die Krise der Schriftlichkeit ist nicht eine allgemeine kulturelle oder wirtschaftliche Krise. Die Emanzipation der Frau begann z. B. nicht mit der Emanzipation der Sprache, nimmt aber Sprache in Anspruch.

Schon heute schicken viele Menschen anstelle von Briefen Videobänder an Verwandte, Behörden oder an Fernsehsender, die an einem Feedback oder an neuem Stoff interessiert sind. Der massive Truppenaufmarsch im Golfkrieg hat verdeutlicht, welch große Rolle die Videokommunikation bei der Verlagerung von schriftkultureller zu schriftloser Kommunikation spielt. Telefon-, Fernsehund Videotechnik beherrschten die Kommunikationsmuster aller Beteiligten. Spätere Truppenbewegungen (in Somalia, Bosnien-Herzegowina) haben dieses Muster der schriftlosen,

Für ihre sehr begrenzten Arbeitsprozesse war eine Schriftkultur nicht unbedingt nötig. Dennoch konnte sich die weitere Entwicklung der Industriegesellschaft nur durch die allgemeine Verbreitung schriftkultureller Fertigkeiten vollziehen. Erst die Erfindung der Stahlfeder 1830 ermöglichte die Einführung der allgemeinen Grundschulpflicht.

Zugleich unterstützt das Zitat eine zentralistische Sichtweise, indem es sich als Interessens- und Verstehenszentrum setzt. Die jenseits schriftkultureller Verfahren liegende Aneignung widersetzt sich der Hierarchie und der Sequentialität, widersetzt sich dem Gedanken der Autorschaft und den Regeln des logischen Schlusses.

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