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Aktualisiert: 16. Mai 2025
Olivia glaubte jedoch immer, daß sie nach dem Vater sahen, der so nachdenklich und voll Würde dahinschritt. Sie war stolz auf ihn. Einst hatte Olivia die Mutter belogen. Sie war mit dem Fräulein im Prater gewesen und hatte gesagt, sie sei bei ihrer Tante, Frau von Scheyern, gewesen. Ihr Bruder Ferdinand hatte sie in aller Unschuld verraten.
Wie konnten sie essen, trinken, schwatzen, ihre Geschäfte besorgen und in der Nacht schlafen? Zu wenig Platz! Sie wurde von einer wachsenden Unruhe ergriffen. Am andern Tag ging sie wieder auf den Bahnhof, und noch mehr Verwundete lagen da. Wie gestern an Frau von Scheyern, wandte sie sich mit scheuer Frage an einen jungen Militärarzt.
Fremde Leute drängten sich um sie, und Frau von Scheyern entschwand ihr aus dem Gesicht. Sie trat auf die Straße. ›Zu wenig Platz,‹ grübelte sie und starrte auf die Häuser, die vielen Fenster, ›wieso denn zu wenig Platz?‹ Wie konnten alle die Männer und Frauen in ihren Stuben weilen, wenn für jene Blutenden zu wenig Platz war?
Leo von Scheyern war gefangen, Ernst von Scheyern war unter den Vermißten. Frau von Scheyern kam nicht mehr ins Spital. Sie sprach eines Tages mit Olivia darüber, wie sie beim Anblick jedes Briefträgers bleich geworden sei, bei jedem Läuten der Wohnungsglocke gezittert habe.
Ein zweiter Bestreiter der Rede Sterzinger's erhob sich in der Person des Benediktiners =Angelus März= im baierischen Kloster Scheyern, der zu Freysing gegen ihn eine »Kurze Vertheidigung der Hex- und Zauberey wider eine dem heiligen Kreuz zu Scheyrn nachtheilig-akademische Rede, welche den 13.
Von der Welt fiel eine Hülle ab, die ihre Gestalt verborgen hatte, und plötzlich trat diese Gestalt in schrecklicher Nacktheit hervor. Unbeschreiblichen Ernst im Auge, wandte sie sich zu Frau von Scheyern und fragte tonlos: »Warum liegen denn die Leute hier?« »Wir haben zu wenig Platz,« war die Antwort. Sie kehrte sich hinweg und verfiel in Grübelei.
Sie verweigerte die Nahrung, sie konnte nicht schlafen, sie blieb stumm, wenn man sie anredete; jedes Gesicht quälte sie, bei jedem Geräusch zitterte sie, vor Büchern empfand sie Widerwillen, die Natur ließ sie kalt. Als Frau von Scheyern kam, merkte Frau Khuenbeck erst durch die Betroffenheit ihrer Schwester, welche Veränderung mit Olivia geschehen war.
Wir können die Welt nicht anschauen, wir können die Welt nicht fassen. Heute hab’ ich meine Tonfigur zerschlagen. Ich gehe nicht mehr hin.« Frau Khuenbeck fuhr mit ihr ans Meer. Olivia ertrug das Meer nicht, und sie reisten in die Schweiz, wo sie Frau von Scheyern treffen sollten. In Zürich wurde Olivia bettlägerig, doch was ihr fehlte, konnte nicht ergründet werden.
Auch er begrüßte sie froh, aber im übrigen wurde nicht viel Wesens aus ihr gemacht, und das tat ihr wohl. Niemand fragte, niemand bewachte, niemand belauerte sie, deshalb gewann sie Sicherheit und fühlte sich minder einsam, als wenn man ihre Einsamkeit zu stören versucht hätte. Eines Morgens kamen Ferdinand und ihre zwei jungen Vettern, Leo und Ernst von Scheyern, um ihr Lebewohl zu sagen.
Alles in ihr, an ihr war Frage, Zweifel, dunkles Ringen. So kam sie auch zu Frau von Scheyern. Diese wollte die Sorge um ihre Söhne betäuben und machte sich an vielen Orten nützlich. Sie forderte Olivia auf, sie zu begleiten, und sie fuhren zum Ostbahnhof, wo zahlreiche Damen beim Labedienst beschäftigt waren.
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