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Sie sannen nun auf Mittel, von den Schloßleuten die Wahrheit zu erforschen; aber von diesen konnte niemand etwas Genaueres über die Katastrophe sagen, die ihre Herrin zu Beginn des Winters auf ihr altes Schloß Saint-Lange führte, wo sie doch andere Ländereien besaß, die wegen ihrer anmutigen Lage und schönen Gärten berühmt waren.

In der Mitte dieser Ebene, zwischen Moret und Montereau, sieht der Reisende ein altes Schloß. Saint-Lange heißt es, und seine Lage ist von einer gewissen Großartigkeit, ja Majestät.

In Abwesenheit des Herrn Marquis, von dem die Zeitungen berichtet hatten, er müsse den Herzog von Angoulème nach Spanien begleiten, wolle sie nun jedenfalls aus Saint-Lange die erforderlichen Summen herauswirtschaften, um die infolge falscher Börsenspekulationen entstandenen Schwierigkeiten aus der Welt zu schaffen. Der Marquis sei einer der tollsten Spieler.

Ich werde bald zu Ihnen gehören, wie Sie sich ausdrücken, und zwar für immer.« »Nein, gnädige Frau, an dem Schmerz, der Sie bedrückt und sich in Ihren Zügen ausspricht, werden Sie nicht sterben. Wenn Sie daran hätten sterben sollen, so würden Sie nicht in Saint-Lange sein. Wir gehen an den Wirkungen eines gewissen Kummers nie so leicht zugrunde wie an betrogenen Hoffnungen.

Der klügste Kopf von Saint-Lange erklärte am Abend in der Schenke, und zwar in der Stube, wo der Stammtisch der Honoratioren sich befand, nach dem Ausdruck von Trauer zu schließen, den das Gesicht der Frau Marquise unverkennbar zur Schau trüge, müsse sie eine ruinierte Frau sein.

Mitunter habe ich Angst, in ihr einen Richter zu finden, der mich ohne Verhör verurteilen wird. Gebe es der Himmel, daß sich nicht eines Tages der Haß zwischen uns stelle! Großer Gott, öffne mir doch lieber das Grab, laß mich in Saint-Lange enden! Ich will in jene Welt eintreten, wo ich meine andere Seele wiederfinden werde, wo ich ganz und gar Mutter sein werde!

Im Monat Oktober verließ sie ihr altes Schloß Saint-Lange, wo sie wieder frisch und schön geworden war im Müßiggang eines Schmerzes, der, zuerst heftig, wie ein kraftvoll geworfener Diskus, schließlich in Melancholie erloschen war, wie der Diskus nach allmählich schwächer werdenden Schwingungen zu fliegen aufhört.

Die Marquise und der Pfarrer sahen zum Fenster hinaus nach dem nebligen Horizont, als könnten sie dort die Kinder sehen, die nicht mehr waren. »Nicht Priester in einer Stadt, sondern einfacher Dorfpfarrerfuhr er fort. »In Saint-Langesagte sie, die Tränen trocknend. »Ja, Gnädige

Eine junge Frau, die in Paris wegen ihrer Schönheit und ihres Geistes gefeiert worden war, deren Vermögen mit ihrer Berühmtheit in Einklang stand, ließ sich zum großen Erstaunen des etwa eine Meile von Saint-Lange gelegenen Dörfchens gegen Ende des Jahres 1820 hier häuslich nieder. Die Pächter und die Bauern hatten seit undenklichen Zeiten niemals mehr eine Herrschaft auf dem Schlosse gesehen.

Vielleicht sollte das Land parzellenweise verkauft werden. Da könnte man dann noch »seinen Schnitt« machen. Jeder sollte nur dran denken, seine Taler zu zählen, sie aus der Schatulle nehmen und alle Mittel zusammenholen, um sein Teilchen einzuheimsen, wenn Saint-Lange losgeschlagen würde.