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Aktualisiert: 11. Juni 2025


Ich bin für Sie der Herr Doktor!“ Und er verlangte, daß man einfach alle anderen Fabriken unterbieten solle. „Das halten wir nicht aus“, sagte Sötbier. „Überhaupt wären wir gar nicht imstande, so große Aufträge auszuführen wie Gausenfeld.“ „Und Sie wollen ein Geschäftsmann sein? Dann stellen wir eben mehr Maschinen ein.“ „Das kostet Geld“, sagte Sötbier. „Dann nehmen wir welches auf!

Sötbier ließ ihn austoben, dann sagte er: „Herr Doktor brauchen dem Fischer gar nichts zu sagen, er geht uns nicht fort, er weiß ja, daß wir davon zu viele Scherereien hätten.“ Diederich bäumte sich nochmals auf. „So. Ich brauch’ ihn also nicht zu bitten, daß er die Gnade hat und bleibt? Der Herr Napoleon! Ich brauch’ ihn nicht für Sonntag zum Mittagessen einzuladen?

Sötbier freilich, der habe immer nur hergegeben und die Fabrik heruntergewirtschaftet. „Wenn ich euch heute euren Anteil auszahlen sollte, würdet ihr euch verflucht wundern, wie wenig es wäre.“ Während er dies sagte, empfand er es als durchaus unberechtigt, daß er irgend einmal sollte gezwungen werden können, die beiden am Geschäft zu beteiligen. Man müßte das verhindern können, dachte er.

Er war sanft mit Sötbier: vielleicht konnte der Alte noch einmal helfen. Auch demütigte er sich vor Pastor Zillich und bat ihn, den Leuten zu sagen, daß er mit der Predigt, von der alle sprachen, nicht auf ihn gezielt habe. Der Pastor versprach es auch, mit sichtlicher Reue, unter dem strafenden Blick seiner Gattin, die sein Versprechen bekräftigte.

Diederich erschien jetzt ganz früh im Bureau, um solche Briefe abzufangen, aber Sötbier war immer noch früher da, und das vorwurfsvolle Schweigen des alten Prokuristen erhöhte seine Wut. „Ich schmeiß den ganzen Krempel hin!“ schrie er. „Sie und die Leute sollen dann sehen, wo sie bleiben.

Der Nachmittag gehörte einer schwierigeren Aufgabe. Diederich ließ Napoleon Fischer hinauf in seine Privatwohnung kommen. „Herr Fischer,“ sagte er und wies ihm einen Stuhl an, „ich empfange Sie hier und nicht in meinem Bureau, weil den Herrn Sötbier unsere Angelegenheiten nichts angehen. Es betrifft nämlich die Politik.“ Napoleon Fischer nickte, als habe er sich dies schon gedacht.

Der Hof war sauber gescheuert, den Eingang der Fabrik umrahmten Kränze und beschrieben eine Schleife um die InschriftWillkommen!“ Davor stand der alte Buchhalter Sötbier und sagte: „Na guten Tag, Herr Doktor. Ich bin nicht ’raufgekommen, weil ich noch was zu tun hatte.“ „Heute hätten Sie das auch lassen können“, erwiderte Diederich und ging an Sötbier vorbei.

Unter seinen spitzen Lackschuhen entstand sofort eine Lache, von seinem grünen Agrarierhütchen, das er merkwürdigerweise aufbehielt, regnete es. „Zunächst wollen wir uns mal trocken legen“, versetzte der Herr und begab sich, bevor Diederich zustimmte, zum Ofen. Hier sagte er schnarrend: „Verkaufen, was? Klemme, was?“ Diederich begriff nicht sogleich; dann warf er einen unruhigen Blick auf Sötbier.

Danke, Sie können gehen.“ Als der Maschinenmeister hinaus war, beschäftigten Sötbier und Diederich sich eine lange Weile jeder für sich. Plötzlich fragte Sötbier: „Und womit sollen wir ihn bezahlen?“ Diederich war sofort feuerrot: auch er hatte die ganze Zeit an nichts weiter gedacht. „Ach was!“ schrie er. „Bezahlen!

Aus Rache hielt Sötbier eine Hetzrede, worin er über die Arbeiterfreundlichkeit gewisser Herren auf das abfälligste urteilte. Sie sei nichts als ein demagogischer Kniff, womit man, um gewisser persönlicher Vorteile willen, das Bürgertum spalten und dem Umsturz Wähler zutreiben wolle.

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