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Auch die Roemer nahmen den sizilischen Krieg von neuem auf: die Vernichtung des Landungsheeres hatte, wie die freiwillige Raeumung von Clupea beweist, im roemischen Senat sofort wieder der Partei die Oberhand gegeben, die den afrikanischen Krieg nicht wollte und sich begnuegte, die Inseln allmaehlich zu unterwerfen.

Unterwegs fuegte ihnen Lucullus beim Uebergang ueber die Fluesse Aesepos und Granikos sehr ansehnlichen Verlust zu; doch erreichten sie ihr Ziel: die pontischen Schiffe entfuehrten die Ueberreste der grossen Armee und die lampsakenische Buergerschaft selbst aus dem Bereiche der Roemer.

Auf diese Nachrichten, welche zuerst die Roemer ueber die Richtung und das Ziel Hannibals aufgeklaert zu haben scheinen, hatte der Konsul seine spanische Expedition vorlaeufig aufgegeben und sich entschlossen, in Verbindung mit den keltischen Voelkerschaften dieser Gegend, welche unter dem Einfluss der Massalioten und dadurch unter dem roemischen standen, die Phoeniker an der Rhone zu empfangen und ihnen den Uebergang ueber den Fluss und den Einmarsch in Italien zu verwehren.

Die Anknuepfungen an den odysseischen Kreis, welche spaeterhin in den Gruendungssagen von Tusculum, Praeneste, Antium, Ardea, Cortona begegnen, werden wohl schon in dieser Zeit sich angesponnen haben; und auch der Glaube an die Abstammung der Roemer von Troern oder Troerinnen musste schon am Schluss dieser Epoche in Rom feststehen, da die erste nachweisliche Beruehrung zwischen Rom und dem griechischen Osten die Verwendung des Senats fuer die "stammverwandten" Ilier im Jahre 472 ist.

Die Lage der Roemer war bedenklich; die Legionen, die ueber den Liris gegangen waren und Kampanien besetzt hatten, waren durch den Aufstand der Latiner von der Heimat abgeschnitten und nur ein Sieg konnte sie retten.

Die Erbitterung des stolzen und in vieler Hinsicht ritterlichen Mannes ist natuerlich; allein es war nicht Schikane, was die Roemer bestimmte, sondern eine unabweisliche politische Notwendigkeit.

Allein diese Raubzuege, wie schreckhaft und beschwerlich sie sein mochten, waren mehr Ungluecksfaelle als politische Ereignisse und das wesentlichste Resultat derselben, dass die Roemer sich selbst und dem Auslande in immer weiteren Kreisen als das Bollwerk der zivilisierten Nationen Italiens gegen den Anstoss der gefuerchteten Barbaren erschienen eine Auffassung, die ihre spaetere Weltstellung mehr als man meint gefoerdert hat.

Mit Recht hat denn auch der feine Dichtertakt der Voelker um den unpoetischen Roemer sich nicht bekuemmert und dagegen den Sohn des Philippos mit allem Goldglanz der Poesie, mit allen Regenbogenfarben der Sage bekleidet.

Bei solchen Verhaeltnissen konnten weder die griechischen noch die asiatisch-aegyptischen Staaten daran denken, im Okzident festen Fuss zu fassen und gegen die Roemer oder die Karthager sich zu wenden.

Die Karthager, die seit langem erwarteten, dass auf die Pluenderungszuege, welche die roemischen Geschwader in den letzten Jahren haeufig nach der afrikanischen Kueste gemacht hatten, ein ernstlicher Einfall folgen werde, hatten, um dessen sich zu erwehren, nicht bloss den italisch-makedonischen Krieg aufs neue in Gang zu bringen versucht, sondern auch daheim geruestet, um die Roemer zu empfangen.