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Aktualisiert: 19. Oktober 2025
Als nun Reineke sah, wie schnell sich des Königs Gedanken Wendeten, faßt' er ein Herz und sagte: Sollt ich so töricht Handeln, gnädiger Herr, und Euch Geschichten erzählen, Deren Wahrheit sich nicht in wenig Tagen bewiese? Und der König glaubte den Worten, und alles vergab er, Erst des Vaters Verrat, dann Reinekens eigne Verbrechen.
Da riefen die Freunde Reinekens alle: Es dünket uns gut, den Willen des Königs Gleich zu erfüllen. Sie kamen zu Scharen zum Sieger gelaufen, Alle Verwandte, der Dachs und der Affe und Otter und Biber. Seine Freunde waren nun auch der Marder, die Wiesel, Hermelin und Eichhorn und viele, die ihn befeindet, Seinen Namen zuvor nicht nennen mochten, sie liefen Alle zu ihm.
So kam man denn überein, daß Braun, der Bär, auf Reinekens Schloß Malepartus gehen und ihn auffordern sollte im Namen des Königs, vor dessen Thron zu erscheinen, auf daß der König die Klage höre und Recht spreche und ihn strafe, wenn er ihn schuldig befände. Und Braun ging und wanderte durch eine lange Heide und kam zuletzt nach Malepartus.
Da wurde Reinekens Seele viel leichter und er begann: Vor euch allen hier bekenne ich es offen: Ich habe viel und schwer gesündigt im Leben. Jung hatte ich begonnen zu stehlen und zu rauben unter den Hühnern und Gänsen und Lämmern und Ziegen. Aber da ich später ein Freund des Wolfes wurde und er mich lehrte, so wurde ich viel schlimmer.
Wie nun nach Urteil und Recht gebunden Reineke dastand, Seine Feinde sich regten, zum Tod ihn eilend zu führen, Standen die Freunde betroffen und waren schmerzlich bekümmert, Martin, der Affe, mit Grimbart und vielen aus Reinekens Sippschaft. Ungern hörten sie an das Urteil und trauerten alle Mehr, als man dächte.
So veränderte sich in dieser Stunde die Sache Reinekens völlig. Er machte sich los, und seine Verkläger Wurden zuschanden; er wußte sogar es tückisch zu lenken, Daß man dem Bären ein Stück von seinem Felle herabzog, Fußlang, fußbreit, daß auf die Reise daraus ihm ein Ränzel Fertig würde; so schien zum Pilger ihm wenig zu fehlen.
Es zeigte sich nun die Menge Verwandten, Die sich, mit Reinekens Tod sehr unzufrieden, entfernten. Und der König sprach zu einem seiner Vertrauten: Freilich ist Reineke boshaft, allein man sollte bedenken, Viele seiner Verwandten sind nicht zu entbehren am Hofe.
Wir gehen zurück: es soll Euch mein Weibchen Gut und mit Ehren empfangen, ein schmackhaft Essen bereiten; Wenn es auch Mäuse nicht sind, so laßt es uns fröhlich verzehren. Aber Hinze, der Kater, sprang in die öffnung, er schämte Sich vor Reinekens spottenden Worten, und fiel in die Schlinge. Also empfanden Reinekens Gäste die böse Bewirtung.
Es schützt ihn fortan und schirmt ihn mein Friede; Nun sei allen zusammen bei Leibesleben geboten: Reineken sollt ihr überall ehren mit Weib und mit Kindern, Wo sie euch immer bei Tag oder Nacht künftig begegnen. Ferner hör ich von Reinekens Dingen nicht weitere Klage; Hat er übels getan, so ist es vorüber; er wird sich Bessern und tut es gewiß.
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