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Aktualisiert: 1. November 2025
Sie stand eine Zeitlang in magischem Schweigen da, von Regungen erfüllt, die bisher ihre junge Seele nicht gekannt hatte.
Herrn von Wydenbrucks Gedanken weilten bei dem Traume der verstorbenen Frau, den Ursula geschildert hatte, und er sprach sich darüber gegen =Dr.= Bernburger aus, als er neben ihm durch die breiten Gänge des Justizgebäudes ging. »Das Kind,« sagte er, »das sie besuchte, war natürlich ein Bild für den Vater, das Schaukeln deutet auf sinnliche Regungen. Es ist zweifellos, daß sie ihn erwartete.«
Allerdings hatte, wenn sie sich die Szene an jenem verhängnisvollen Mittag ins Gedächtnis zurückrief, wohl schon manchmal eine Stimme in ihrem Innern geflüstert: du hättest nachgeben müssen, du warst zu widerspenstig; aber dann hörte sie im Geiste wieder deutlich Leos beschämende Worte, und ihre besseren Regungen hielten davor nicht stand. –
Jener stumme Abschied von seinen Makedonen bezeichnet wohl die letzten, nur noch halbwachen Regungen seines verklingenden Bewußtseins; die Agonien, die dann folgten, mögen die trostlose Zukunft dessen, was er geschaffen und gewollt, seinem brechenden Auge entrückt haben.
Aber mit Bedauern müssen wir gestehen, daß sich eine andre Seele in seinem Inwendigen erhob, welche die Würkung dieser guten Regungen in kurzem wieder unkräftig machte; es sei nun, daß es die Stimme der Natur oder der Leidenschaft war, oder daß beide sich vereinigten, ihn ohne Abbruch seiner Eigenliebe wieder mit sich selbst und dem Gegenwärtigen auszusöhnen.
Und wenn mein Papa sterben sollte: so würde ich Ihr Mündel sein, um ebendieses Lob zu verdienen. O was ist der Umgang mit großen Herzen für eine Wollust! Aber, Herr Simon, darf ich in Ihrer Gegenwart eine Freiheit begehen, die die Liebe gebeut und rechtfertiget? Ja, Sie sind es würdig, die Regungen meiner Seele ohne Decke zu sehen. Sie haben mich als ein armes Frauenzimmer geliebt.
Jetzt meine Kunst verlassen, da ich nicht mehr als Sklave der Mode, nicht mehr von Spekulanten gefesselt, den Regungen meiner Empfindung folgen, frey und unabhängig schreiben könnte, was mein Herz mir eingiebt!
Denn das bleibt die größte Torheit, sich müde zu arbeiten ohne ein Ziel, auf das man all sein Dichten und Trachten lenkt. Wenn man nicht herausbringen kann, was in des andern Seele vorgeht, so ist das schwerlich ein Unglück; aber notwendigerweise unglücklich ist man, wenn man über die Regungen der eigenen Seele im unklaren ist.
Siebold wußte nicht recht, wie er sich zu benehmen habe. Von dem hergelaufenen, verlotterten Menschen angesprochen zu werden, verletzte sein Standesgefühl. Er kannte ihn kaum. Andererseits waren die Zeiten derart, daß man sich hochmütiger Regungen versehen mußte. Er verbarg seinen
Wie soll ich Ihnen die Regungen meines Herzens beschreiben, jetzt, da man ihm alle seine Glückseligkeit wiedergegeben hat? Ich beschwöre Sie, Juliane, wann Sie mich lieben, so verlassen Sie noch heute mit mir dieses gefährliche Haus.
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