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Aktualisiert: 1. Mai 2025


Es war im ersten Sommer, als ich mich in München niedergelassen hatte, das Jahr hab' ich vergessen. Juni und Juli waren kühl gewesen, dafür brach im August eine solche Mordhitze herein, daß man hier in der Stadt wie im Fegefeuer nach Luft schnappte und ich's wahrhaftig bei der Arbeit nicht aushielt, außer in dem paradiesischen Kostüm, in dem Freund Rahl damals in Rom in seinem Atelier herumging, zum Staunen der schönen Nachbarinnen gegenüber, die durchs offene Fenster hereinsahen, und zu großem

Setzen Sie sich zu uns, Herr Schimon. Ihr Wein will heute nicht recht wärmen. Und was haben Sie sich für eine sparsame Gasbeleuchtung angeschafft? Gleichviel! wo solche Leute beisammen sitzen, können sie ihr eigenes Licht leuchten lassen. Aber mit dem Rahl ist nichts anzufangen. Celesti dei! wie kann man sich gewisse unvermeidliche Dinge dermaßen zu Herzen nehmen!

Der Rahl, seitdem er vom Fleisch gefallen, ist unter die Trappisten gegangen; seine jetzige Diät sie ist freilich miserabel genug schlägt ihm weder geistig noch leiblich an. Freund Roß, glaub' ich, denkt an Weib und Kind, und der Schütz war nie ein großer Redner. Abgedankte Leute wie wir sollten allerdings stille liegen und den Mund nur auftun zu einem Kyrie oder Peccavi. Aber wie sagt Falstaff?

Wir hatten alle andächtig zugehört, nur Rahl schien zu schlafen, wenigstens blinzelten seine geschlitzten Satyraugen verdächtig in den Mondschein. Als der Erzähler jetzt schwieg, tat er einen tiefen Seufzer und erhob sich vom Sitz, an der Wand herumtastend, wie um seinen Hut vom Haken zu nehmen. Accidente! wollt Ihr schon aufbrechen! sagte Genelli. Hol die Pest alle die feigen Schlafmützen!

Genelli saß schweigsam neben ihm, verklärt von dem brüderlichen Stolz, seinen Freund aus allen Wortkämpfen als Sieger hervorgehen zu sehen. Er trank an dem Abend für zwei, während Rahl kaum einmal vom Ungar nippte.

Einer aber, der es äußerlich am weitesten gebracht und die Genußkraft des alten Heidentums nicht bloß darum besaß, um desto schmerzlicher zu entbehren, sondern in vollen Zügen Lebensfreuden schlürfte, Karl Rahl, auch er ist schon zu jener stillen Schar versammelt, die er auf Erden nur dann und wann besuchte, aus Italien oder von Wien herüberreisend, um dem alten Freunde die Hand zu schütteln und ein paar Tage aus dem vollen mit ihm zu leben.

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