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Nachdem ich dem finsteren Manne, an dessen Antlitz ich gleichwohl für meine Kunst Gefallen fand, meine beste Bemühung zugesaget, fragete ich einem geschnitzten Bilde der Maria nach, so von meinem Bruder mir war gerühmet worden. Ein fast verachtend Lächeln ging über des Predigers Angesicht. "Da kommet ihr zu spät", sagte er, "es ging in Trümmer, da ich's aus der Kirche schaffen ließ."

Als meine Brüder ihn später nach Hause schafften, war er schon längst todtSo sprach der Blödsinnige der drei Brüder auf dem Leichenschmaus des Predigers. Obgleich nun die Leute wußten, daß er schwachköpfig war und daß man auf seine Reden nicht viel geben könne, so hielten es doch Einige für gut, die Sache näher zu prüfen.

Kein Psalm wurde gesungen und allerhand künstliche Mittel angewendet, um zu verhindern, daß die Stimme des Predigers in Momenten feuriger Inbrunst außerhalb der Mauern gehört werden konnte. Doch bei aller dieser Vorsicht war es oft unmöglich, die Wachsamkeit der Späher zu täuschen. Besonders in den Vorstädten Londons wurde das Gesetz mit der äußersten Strenge durchgeführt.

Die Brüder stellten Alles in Abrede und straften ihres Bruders Reden Lügen. Dennoch begab man sich an den Ort, wo des Predigers Leichnam angeblich versteckt war, um nachzusehen. Der jüngste Bruder ging selber als Führer mit und zwar dahin, wo, wie er wußte, die Brüder den Todten versteckt hatten.

Ach ja, Ich habe Honig, süß und gut, möchtest du wohl davon speisen? Nein, sagte Hinze, ich mache mir nicht viel aus Honig; wenn du mir aber eine Maus geben wolltest, würde ich dir danken. Issest du Mäuse so gern? rief verwundert der Fuchs. Mäuse kann ich dir geben in großer Menge in meines Nachbarn Scheune. Laß uns dahin gehen. Und sie kamen in die Scheune des Nachbarn, des Predigers.

Des Küsters alte Magd hatte ich einmal nach des Predigers Frau befraget; aber sie hatte mir kurzen Bescheid gegeben: "Die kennt man nicht; in die Bauernhäuser kommt sie kaum, wenn Kindelbier und Hochzeit ist." Der Pastor selbst sprach nicht von ihr.

"Ich liebte die Lehren meines Predigers, ich dachte ihrer stets, und ich schämte mich sehr, wenn ich bei der Rückkehr von meinen langen einsamen Spaziergängen keinen guten Rath für den, der ihn bei mir suchte, kein Hilfsmittel für den Leidenden, keinen Trost für meinen Kummer gefunden hatte, kurz, wenn ich keinen Gedanken der That aus meinen dunklen Wäldern heimbrachte.

"Durch Schuld? aber durch wessen Schuld?" Da trat das finstere Bild des alten Predigers mir vor die Seele, und ohne viel Besinnen rief ich: "Warum nicht: Culpa patris?" Der gute Pastor war fast erschrocken. "Ei, ei, mein junger Freund", sagte er und erhob warnend den Finger gegen mich. "Durch Schuld des Vaters?

Fast das einzige geistige Band mit der Außenwelt blieb ein Briefwechsel mit der Wittwe jenes zu Eishausen verstorbenen Predigers, welche nach Hildburghausen gezogen war, doch so, daß sie jeden empfangenen Brief zurückgab. Auch diese Frau hat den Grafen nie gesprochen.

Als zu ungewöhnlicher Frühstunde die Glocken der Dorfkirche erklangen und den Tod des wackeren Predigers verkündeten, stimmte ihn dieses Geläute zur tiefsten Wehmuth. Eine Thräne glänzte in seinen Augen und bewegt rief er aus: Wieder ein Band mit der Welt zerrissen, und wohl das letzte! Fast will mich bedünken, als lebe ich zu lang!