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Ging er "ohne geistliche Waffen", das heißt ohne Rock, Skapulier und Gürtel zu Bette; besaß er irgend etwas als Eigentum; schrieb er Briefe oder opponierte sich gar gegen Obere, dann beging er eine culpa gravis und wurde mit entsetzlichen Hieben, Fasten und Einsperrung bestraft.

"Durch Schuld? aber durch wessen Schuld?" Da trat das finstere Bild des alten Predigers mir vor die Seele, und ohne viel Besinnen rief ich: "Warum nicht: Culpa patris?" Der gute Pastor war fast erschrocken. "Ei, ei, mein junger Freund", sagte er und erhob warnend den Finger gegen mich. "Durch Schuld des Vaters?

Und ihr Herz, sie anzuklagen, Ewig: "|mea culpa!|" spricht, Und sie braucht nicht dran zu schlagen, Weil es schon in

Eine culpa media war es, wenn es der Novize unterließ, dem Obern die Hand oder den Gürtel zu küssen, oder vergaß, sich vor dem Allerheiligsten, wenn es vorbeigetragen wurde, zu verneigen oder wenn er ohne Erlaubnis auslief. Für solche Vergehen musste er hungern oder mit seinem Gürtel um den Hals an der bloßen Erde essen.

Zum einzelnen ist nur noch folgendes zu bemerken: Selbstverständlich fällt dolus in Hinsicht auf irgend einen Vertragspunkt die »Rücksichten aus Treu und Glauben« nicht ausgeschlossen stets unter die »grobe« Pflichtverletzung. Inwieweit gravis culpa darunter zu subsumieren ist, muß dem Judicium von Fall zu Fall überlassen bleiben; eine Schablone dafür gibt es nicht.

Eine culpa gravissima aber war es, wenn er einen anderen geschlagen, verwundet oder gar getötet oder wenn man den Novizen auf wiederholter Unkeuschheit ertappt hatte oder wenn er den Versuch machte, aus dem Kloster zu entweichen.

Wenn ein Novize vielleicht beim Gesang zu früh einfiel oder die Tür zu heftig zuwarf, etwas fallen ließ und dergleichen, so war dies eine culpa levis, und man strafte ihn damit, dass man ihn, auf den Knien liegend, mit ausgestreckten Armen ein langes Gebet sprechen ließ oder indem er einen Finger in die Erde steckte, was man Bohnenpflanzen nannte.

Der junge Adjunktus unseres Küsters, der einmal die Quarta passiert ist, meint zwar, es könne Casu periculoso 'Durch gefährlichen Zufall' heißen; aber die alten Herren jener Zeit dachten logischer; wenn der Knabe dabei ertrank, so war der Zufall nicht nur bloß gefährlich." Ich hatte begierig zugehört. "Casu" sagte ich; "es könnte auch wohl 'Culpa' heißen?" "Culpa?" wiederholte der Pastor.

Dann tauchete ich meinen Pinsel in ein dunkles Roth und schrieb unten in den Schatten des Bildes die Buchstaben: C. P. A. S. Das sollte heißen: Culpa Patris Aquis Submersus, "Durch Vaters Schuld in der Fluth versunken". Und mit dem Schalle dieser Worte in meinem Ohre, die wie ein schneidend Schwert durch meine Seele fuhren, malete ich das Bild zu Ende.