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Jetzt war es Zeit, zu operieren. Den Tag zuvor hatte man sich allgemein mit dem Gerücht getragen, daß die Pforte das Ultimatum nicht annehmen werde, und man erwartete von heute nichts Besonderes. Da jagte um elf Uhr ein Kurier durch das Tor, ganz mit Schweiß und Staub bedeckt; er sprengte, greulich auf dem Posthorn blasend, durch die Straße, Million genannt, und in einem Umweg durchs neue Judenquartier; die Leute rissen die Fenster auf und fuhren mit den Köpfen heraus, um zu schauen nach dem schrecklichen Trompeten= und Straßenlärm.

Die Arie: »Weine nicht, du Abgott meines Lebens« wurde auf die lächerlichste Art mit dem Posthorn begleitet, und auf den Reim schnuppe ein unendlich langer Triller gesungen.

Und wenn dann manchmal noch vor Tagesanbruch eine Extrapost vorbeikam, und ich trat halb verschlafen in die kühle Luft hinaus, und ein niedliches Gesichtchen, von dem man in der Dämmerung nur die funkelnden Augen sah, bog sich neugierig zum Wagen hervor und bot mir freundlich einen guten Morgen, in den Dörfern aber ringsumher krähten die Hähne so frisch über die leise wogenden Kornfelder herüber, und zwischen den Morgenstreifen hoch am Himmel schweiften schon einzelne zu früh erwachte Lerchen, und der Postillion nahm dann sein Posthorn und fuhr weiter und blies und blies da stand ich lange und sah dem Wagen nach, und es war mir nicht anders, als müßt ich nur sogleich mit fort, weit, weit in die Welt.

Da steig ich in stiller Stund, Auf den höchsten Berg in die Weite, Grüß dich, Deutschland, aus HerzensgrundEs war, als wenn mich das Posthorn bei meinem Liede aus der Ferne begleiten wollte. Es kam, während ich sang, zwischen den Bergen immer näher und näher, bis ich es endlich gar oben auf dem Schloßhofe schallen hörte. Ich sprang rasch vom Baume herunter.

Dann fuhr der Dampfer hinter die Waldspitze, die blaugelbe Flagge mit dem Posthorn hinter sich her schleppend, die noch ein Mal zwischen den Erlen hindurch schimmerte. Dann war alles verschwunden, nur der lange schwarze Rauch lag noch auf dem Wasser und machte die Luft dunkel. Carlsson plumpste ans Land und ging Schritt vor Schritt zu seiner Flinte zurück.

So enthält die Geschichte von den im Posthorn eingefrorenen Melodien, die in der warmen Stube später aufthauen, für den Einsichtsvollen einen puren Unsinn; denken wir aber, Jemand wisse Nichts von dem eigentlichen Wesen des Tons, sondern sähe denselben mit gutem Recht für etwas Materielles an, etwa für eine Flüssigkeit, die unter Umständen ja auch einfrieren könne, so erscheint uns diese Idee von den aufthauenden und dadurch wieder zum Vorschein kommenden Tönen ganz klug.

Jetzt war es Zeit, zu operieren. Den Tag zuvor hatte man sich allgemein mit dem Gerücht getragen, daß die Pforte das Ultimatum nicht annehmen werde, und man erwartete von heute nichts Besonderes. Da jagte um elf Uhr ein Kurier durch das Tor, ganz mit Schweiß und Staub bedeckt; er sprengte, greulich auf dem Posthorn blasend, durch die Straße, Million genannt, und in einem Umweg durchs neue Judenquartier; die Leute rissen die Fenster auf und fuhren mit den Köpfen heraus, um zu schauen nach dem schrecklichen Trompeten= und Straßenlärm.

Hatten wir eine Weile gesessen, so sprangen wir wieder auf und rannten auf dem Platze hin und her, um nicht vor Frost zu erstarren. Es ward uns aber wahrlich je länger je übler zumute. Das währte so fort, bis nach Mitternacht, wo wir Räder rasseln und ein Posthorn blasen hörten. Eine Kutsche hielt am Tore, und auch wir kamen hinter unserer Scheune hervor, um zu sehen, was es gäbe?

Von Dorf zu Dorf zogen die Mönche vom Karthäuserkloster in Neuratheis, segneten die Leichen vor den Haustoren und trösteten die rasenden Kranken. Es ging kein Wanderer mehr auf der Landstraße, es tönte kein Posthorn mehr, die Hirten blieben auf den Almen, kein Glockenecho brach sich an den Bergen.

Er bläst nicht immer ganz harmonisch, der Herr Ehemann, manchmal giekst das Posthorn schauerlich, macht nichts, die verzückte Gattin behauptet dennoch: »Männe, so wie Du bläst keiner