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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Zwanzig Jahre waren verstrichen, seit Gaius Gracchus' blutende Leiche den Tiber hinabgetrieben war; seit zwanzig Jahren ward das Regiment der restaurierten Oligarchie ertragen und verwuenscht; immer noch war dem Gracchus kein Raecher, seinem angefangenen Bau kein zweiter Meister erstanden.

Es blieb ihm die Wahl entweder gegen die Koalition mit der Oligarchie sich zu verbinden oder in die Koalition einzutreten; er waehlte den letzteren und damit ohne Zweifel den sichereren Weg.

Offenbar hatte der Bund der Demokratenfuehrer mit der Anarchie zwischen jene und die Stadtbuergerschaft einen Keil getrieben, und suchte die Oligarchie, nicht ohne wenigstens augenblicklichen Erfolg, diesen Riss zu erweitern und die Massen auf ihre Seite hinueberzuziehen.

Zur Durchfuehrung seiner Aufgabe bot sich ihm ein doppelter Weg: Marius konnte die Oligarchie zu stuerzen versuchen als Imperator an der Spitze der Armee oder auf dem fuer konstitutionelle Aenderungen verfassungsmaessig bezeichneten Weg; dorthin wies seine eigene Vergangenheit, hierin der Vorgang des Gracchus.

Als provisorische Regierung wurde im Juni 411 ein neuer Rat von 400 Mitgliedern mit unbeschränkter Machtvollkommenheit eingesetzt. An der Spitze dieser neuen Oligarchie standen Peisandros, Antiphon und Theramenes. Aber nur 4 Monate hielt sich das Willkür- und Schreckensregiment der 400, welche die 5000 gar nie beriefen.

Wie mit der politischen die oekonomische Oligarchie mindestens Schritt hielt, zeigt die Aeusserung, die ein gemaessigt demokratischer Mann, Lucius Marcius Philippus, um 650 tat, dass es in der ganzen Buergerschaft kaum 2000 vermoegende Familien gebe.

Ueber die roemische Oligarchie dieser Zeit nun gibt es kein Urteil als unerbittliche und ruecksichtslose Verdammung; und wie alles andere, was ihr anhaengt, ist davon auch die Sullanische Verfassung vollstaendig mitbetroffen.

Seit dem Hannibalischen Kriege war die roemische Regierung nicht mit solcher Energie nach aussen hin aufgetreten; gegenueber der schlaffen und unfaehigen Verwaltung der Oligarchie hatte die demokratisch-militaerische Opposition auf das glaenzendste ihren Beruf dargetan, die Zuegel des Staates zu fassen und zu lenken.

Wenn in der Revolutionszeit eine Kapitalistenaristokratie daran hatte denken moegen, die Oligarchie der Geschlechter zu stuerzen, so durfte auch ein Mann wie Crassus die Blicke hoeher erheben als zu den Rutenbuendeln und dem gestickten Mantel der Triumphatoren.

So hatte Gaius Gracchus den Sturz der Oligarchie nicht verstanden, dass der neue Herr sich auf seinem selbstgeschaffenen Thron verhalten koenne, wie es legitime Nullkoenige zu tun belieben.

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