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Aktualisiert: 6. Mai 2025
In Oerebye angelangt, hielt Graf Dehn vor demselben Gasthofe, in dem er kurz vorher mit Imgjors Vater und dem Grafen Knut eingekehrt war, und schon während des Eintritts in die gemütlichen Vorräume des Gebäudes warf er die Frage hin, ob jemand aus Schloß Rankholm anwesend sei. Der sorgfältig rasierte, höfliche Oberkellner nickte bejahend. „Ja wohl, Herr Graf.
Aber es war nichts von ihr zu bemerken, und er nahm daher, rasch entschlossen, die Richtung nach Oerebye. Freilich konnte er, wenn er seinen Ritt soweit ausdehnte, nicht zum Frühstück in Rankholm zurück sein.
Ich aber nahm rasch den Weg in das Schloß, betrat meine Gemächer, wartete hier und überließ es meinem Mann, Frau von Etienne, wie sie sich nach unserer Abrede nennen sollte, zu empfangen. Auch noch anderes war zwischen mir und Lavard abgemacht. Sie sollte womöglich noch an demselben Tage Rankholm wieder verlassen und sich nach Oerebye begeben. Dort wollte Lavard mit ihr verhandeln.
Wohl aber weiß ich, daß der schon bejahrte Physikus in der nahe gelegenen Stadt Oerebye der Thätigkeit müde ist und sich gern mit einem Nachfolger einigen würde. Vielleicht wäre das etwas für Sie?“
Er machte mit dem Grafen, der Gräfin und Lucile und mit diesen allein, da Imgjor heftige Migräne vorschützte, eine Wagenpartie nach einem der umliegenden Güter, wohin die Herrschaften schon zum Frühstück geladen waren, und am folgenden Tage fuhr er mit dem Grafen Knut und dem Herrn des Hauses in das zwei Meilen entlegene Städtchen Oerebye, woselbst sie an einem Diner bei einem Herrn von Kjärholm teilnehmen sollten.
Oerebye und der große Forst Mönkegjor lagen in derselben Wegrichtung. Nachdem Graf Dehn diesen, scharf trabend, nach Verlauf einer halben Stunde erreicht hatte, durcheilte er ihn von einem Ende zum anderen, hielt auch auf einem mitten im Gehölz auf einer Anhöhe befindlichen Pavillon an und sah sich hier nach Imgjor um.
Dann aber öffnete Prestös Wirtschafterin, eine einfache, alte Frau aus einem der umliegenden Dörfer, die Hausthür und gab auf Graf Dehns Frage Antwort. „Der Doktor sei vor reichlich einer halben Stunde nach Oerebye geritten. Er kehre wahrscheinlich erst gegen den Spätnachmittag zurück,“ erklärte sie. „Nach Oerebye? Besitzt der Herr Doktor dort auch Praxis?“
Imgjor haßte nunmehr den Mann, der in ihr Leben und in ihre Pläne einen solchen Eingriff gethan. Sie haßte ihn, obschon ihr vorurteilfreies Ich ihr zuflüsterte, daß sie ein Unrecht begehe. Als er damals in Oerebye die Rede gehalten, hatte sie bei sich gedacht, welch' ein wertvoller Mann er sei. Aber sie wollte ihm schon deshalb keine Gefolgschaft leisten, weil sie
Von Imgjor war nicht die Rede. Offenbar hatte man sich bei ihr an solche Unregelmäßigkeiten gewöhnt. Bei Tisch berichtete Graf Dehn über die Geschehnisse in Oerebye. Er gab den Inhalt der vermiedenen Reden wieder, verschwieg aber in vornehmer Gesinnung sowohl Imgjors als auch des Doktors Anwesenheit. Es widerstrebte ihm, trotz seiner heftigen Abneigung gegen Prestö, den Angeber zu spielen.
Lucile schüttelte diesmal nur sanft den Kopf und sah Axel mit einem Ausdruck an, als ob sie sich über die tiefere Bedeutung des von ihm Gesagten unterrichten müsse. Und dann noch einmal, aber sie entgegnete nichts. Daß Imgjor zu dem Doktor Prestö hielt, hatte die Versammlung in Oerebye und hatten die übrigen früheren und neueren Vorgänge bewiesen.
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