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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Doch dann zog sie sich mit einem Ruck fort, und der Mund über ihr sagte: »Du bist doch offenbar verrückt, Norbert HanoldDer Name, von dem er niemand in Pompeji Mittheilung gemacht, ging der Gradiva so glatt, zweifellos und deutlich über die Lippen, dass der Inhaber desselben noch stärker erschrocken von der Stufe aufflog.

Und dies mit vollem Rechte, denn der Dichter hat hiemit den niemals fehlenden Hauptcharakter der krankhaften Seelenvorgänge erfaßt und zur Darstellung gebracht. Die Entwicklung des Wahnes bei Norbert Hanold schreitet mit einem Traume weiter, der, durch kein neues Ereignis veranlaßt, ganz aus seinem von einem Konflikt erfüllten Seelenleben zu rühren scheint.

Verdrängt sind bei Norbert Hanold die Erinnerungen an seinen Kinderverkehr mit dem schön schreitenden Mädchen, aber dies ist noch nicht die richtige Betrachtung der psychologischen Sachlage. Wir bleiben an der Oberfläche, so lange wir nur von Erinnerungen und Vorstellungen handeln.

Dann aber war diese die Geliebte, Verlobte, vielleicht die junge Frau dessen gewesen, mit dem sie zusammen sterben gewollt. Es wandelte Norbert Hanold an, die Spange fortzuschleudern. Sie brannte seine Finger, als ob sie in glühenden Zustand gerathe. Oder richtiger, sie verursachte ihm den Schmerz, wie bei der Vorstellung, dass er seine Hand auf die der Gradiva lege und nur leere Luft antreffe.

In der weiteren Entfernung aber umwoben sie nun die goldwelligen Sonnenstrahlen mit dichterem Schleiergewirk, liessen nicht mehr unterscheiden, wo sie, auf einmal vor dem Haus des Meleager verschwindend, geblieben sei. Norbert Hanold stand noch, ohne ein Glied gerührt zu haben.

Das gelangte Norbert Hanold in halber Deutlichkeit zur Wahrnehmung, unwillkürlich hatte er nach seinem leichten Panamahut gefasst, ihn abgezogen, und nun kam ihm in griechischer Sprache vom Mund: »Bist du Atalanta, die Tochter des Jasos, oder entstammst du dem Hause des Dichters Meleager

Der Ruf beim eigenen Namen ist bekanntlich das beste Mittel, einen Schläfer oder Nachtwandler aufzuwecken. Welche Folgen die Nennung seines Namens, von dem er niemand in Pompeji Mitteilung gemacht, durch die Gradiva für Norbert Hanold mit sich gebracht hatte, ließ sich leider nicht beobachten.

Norbert hatte jetzt so viel Sprachfähigkeit gewonnen, dass ihm möglich fiel, zu antworten: »In der Nacht, als du dich am Forum auf die Stufen des Apollotempels setztest und der Aschenfall vom Vesuv dich zudeckte.« »Ach so damals. Ja richtig das war mir nicht eingefallen. Aber ich hätte mir denken können, dass es eine derartige Bewandtniss damit haben müsse.

Trotzdem war ihre Besprechung nicht ertraglos gewesen, denn sie hatte Norbert Hanold auf etwas ihm bisher nicht Eingefallenes gebracht, zur Aufhellung der Sache selbst Beobachtungen nach dem Leben anzustellen.

Die schöne Wirklichkeit hat nun den Wahn besiegt, doch harrt des letzteren, ehe die Beiden Pompeji verlassen, noch eine Ehrung. An dem Herkulestor angekommen, wo am Anfang der Strada consolare alte Trittsteine die Straße überkreuzen, hält Norbert Hanold an und bittet das Mädchen voranzugehen.

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