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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Nino war ein prächtiger, ja ein gebildeter junger Mann; wenn er sich damit begnügte, Kellner in einer Osteria vor dem Stadttor zu bleiben, geschah es, weil er in Teresa, die älteste Tochter des Hauses, verliebt war. Ah, wie Nino sie liebte! Sie war so schön. Sie war gerade in der Art schön, wie Nino es haben wollte, mit großen, starken Zügen und warmen, klaren Farben.
Als sie vierundzwanzig Jahre alt war, hörte Nino die Leute sagen, daß es bald zu spät für sie sein würde, noch einen Mann zu bekommen. Sie sei nicht mehr schön. Nino konnte nicht begreifen, was sie meinten. War sie denn nicht schön? Eines Tages jedoch merkte er, daß sie recht gehabt hatten. Sie war wirklich im Begriffe gewesen, alt zu werden.
Aber das wäre doch nichts, um Menschen hinzuschicken! Ein Land, wo man Maulesel essen müßte! Nein, das meinte Nino eben auch. Nun konnte er frei von der Leber reden, endlich durfte er ihr sagen, wie gräßlich der Krieg wäre. Sie lasen zusammen die Zeitungen.
Nino wußte, daß junge, frische Burschen, die gar keine Sorgen hatten, zuweilen dasaßen und sich lange, traurige Geschichten ausdachten, nur damit sie ein Weilchen bei ihrem Tische stille stehe, ihnen zuhöre und sich ihrer ein wenig annehme.
Und es gäbe so viel Grausamkeiten und Entsetzlichkeiten, die diese Schwarzen begingen; ihre Weiber plünderten die Toten und zerstückelten sie. Da war es um sie geschehen. Sie bebte vor Entsetzen und wagte nicht, weiterzulesen. Nino schob seine Mütze zurück und fragte, was sie eigentlich geglaubt hätte, was die Leute im Kriege täten? Ob sie sich nicht gedacht hätte, daß sie sich dort töteten?
Der arme Nino begann auf einmal den Krieg und die Krieger zu hassen. Italien führte gerade Krieg mit Abessinien, und es war Elend genug, daß Italiens Krieger übers Meer zogen, um ein fremdes Volk anzugreifen, das nichts Böses getan hatte. Es war Elend genug, was die Kriegsleute dort draußen anrichteten. Hier zu Hause hätten sie es doch lassen können, die Leute ins Unglück zu bringen.
Tommaso, mein Mann ist tot, Nino schläft lange in seinem Grab, deine Schwester soll in meinem Hause sein wie die Herrin und ich wie die Magd; bei dem ersten bösen Wort von mir zu ihr magst du mich ausstoßen, als hätt' ich Feuer unter dein Dach gelegt; und du sagst und ich seh' es , daß dein Herz noch nicht verwandelt ist: wer steht noch zwischen uns, Tommaso?
Es war so, wie wenn Bienen aus dem Korbe fliegen und außerhalb des Fluglochs in einem großen Beutel hängen bleiben, und man geht jeden Tag hin und sieht sie an und ärgert sich, daß sie nicht schwärmen wollen. Sie benahm sich auch großartig, als sie gegen Ende Februar erfuhr, daß er nach Afrika gehen mußte. Nino sah keine Träne in ihren Augen.
Ach, ach, Nino konnte nicht leugnen, daß er das Netteste war, was man sehen konnte. Er hatte eine Uniform in Schwarz und Silber und ein weiches, kindliches Gesicht. Und er hatte sich in Teresa verliebt schon am ersten Abend, da er sie sah. Und sie? War ihre Schönheit um seinetwillen wiedergekommen? Gefiel ihr der kleine Leutnant? War der Signor nun endlich erschienen?
Nino dachte, sie wolle für diese zwei Stunden allen Kummer von sich werfen und einzig und allein glücklich sein. Sie war sogar viel muntrer als gewöhnlich, sie kokettierte mit Leutnant Ugo, bis er ganz toll war. Und sie ließ es zu, daß er sie küßte.
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