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Aktualisiert: 18. Mai 2025


Weil die Philosophen vielfach unter dem Herkommen religiöser Gewohnheiten, oder mindestens unter der altvererbten Macht jenes "metaphysischen Bedürfnisses" philosophirten, so gelangten sie zu Lehrmeinungen, welche in der That den jüdischen oder christlichen oder indischen Religionsmeinungen sehr ähnlich sahen, ähnlich nämlich, wie Kinder den Müttern zu sehen pflegen, nur dass in diesem Falle die Väter sich nicht über jene Mutterschaft klar waren, wie diess wohl vorkommt, sondern in der Unschuld ihrer Verwunderung von einer Familien-Aehnlichkeit aller Religion und Wissenschaft fabelten.

Wie rührend ist eine junge Mutter, die selbst noch ein halbes Kind ist, und die trotz Entzückungen und Schmerzen an ihre Mutterschaft noch nicht recht glauben kann und sie mit einer Mischung von Scham und Stolz trägt. Sie küßt das Kind, das sie gestillt, und mit ihm küßt sie den geliebten Mann, ja sich selbst, denn es hat ihren Mund und schaut sie aus ihren eigenen Augen an.

In diese Klasse gehören die Witwer, die um ihrer Kinder willen heiraten, die alten Mädchen, deren Beweggrund der Wunsch nach Mutterschaft ist, die Männer und Frauen, die heiraten, um ein Heim zu besitzen oder einen Lebensgefährten.

Es muß gewiß keine Bitterkeit so quälend sein als die Bitterkeit der Frauen, die sich nach der Mutterschaft sehnen, in deren Ohr die Lebenskraft unaufhörlich rauscht und in deren Herz die erträumten Kinder sich regen und unaufhörlich rufen: „Schenke uns Leben, Schenke uns Leben!“ ein Ruf, der Jahr um Jahr quälender wird, da jedes Jahr die göttliche Möglichkeit unerfüllt bleibt.

Auch diese Sitte kann ursprünglich bei ihnen nicht heimisch gewesen sein, weil sie nach dem Glauben der Kajan selbst ihren Geistern ein Dorn im Auge ist, die sie dafür mit Krankheit und Unglück heimsuchen. Die Folge dieser Vernunftheiraten ist denn auch, dass die Mutterschaft bei den Frauen viel früher eintritt, als wünschenswert ist.

Keine der Jungfrauen, die hier um Einlaß gebeten hatten, um eine Zuflucht wider die Verführungen und Schmerzen der Welt zu finden, war so voller Sehnsucht nach Ruhe hierhergekommen wie diese Frau, in deren Seele und in deren Herzen Ehe und Mutterschaft ihre unvergänglichen Zeichen hinterlassen hatten. Weit öffnete sich ihr die Pforte, unhörbar schloß sie sich hinter ihr. Wieder im Strom der Welt

Sie war gewohnt, beim ersten Schritt in das Laster denn dies war Laster in ihrer Seele zu lesen, und so mußte der Schrei ihres Gewissens die Stimme der Leidenschaft und des Egoismus übertönen. In der Tat, bei einer jungen Frau, deren Herz noch rein ist, und bei der die Liebe jungfräulich geblieben, ist selbst das Gefühl der Mutterschaft der Stimme der Scham unterworfen.

Die Mutterschaft und die schmerzhaften und belästigenden Vorgänge ihrer Erfüllung wirken störend auf all das ein.

Jede Zeitung und jedes Buch, das sie heutzutage zur Hand nimmt, enthält irgend etwas zur Verherrlichung des Weibtums und der Mutterschaft. Die Musik, die Bilder, die Novellen, die Theaterstücke alles spricht ihr von dem befriedigten und siegreichen Geschlechtstrieb und nichts von dem ausgehungerten und unterdrückten.

Und ihre Hände sind wie die von Frauen und irgendeiner Mutterschaft gemäß; so heiter wie die Vögel, wenn sie bauen, – im Fassen warm und ruhig im Vertrauen, und anzufühlen wie ein Trinkgefäß.

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