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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Als am Abend der Melker mit seiner Milch in die Stube trat, sah er, daß der Franz Anton noch nicht zurückgekehrt war. Er stellte seine Milch in eine Ecke und ging fort. Er dachte nicht daran, nach dem Senn auszuschauen.

Der Senn staunte immer mehr. "Aber ich bin ja schon bei Sonnenaufgang erwacht", sagte er. "Wann bist du denn heraufgekommen?" "Gestern um fünf, oder um vier Uhr", stotterte der This furchtsam, "der Melker kam erst lange nachher." "Was, du bist die ganze Nacht hier oben gewesen? Was hast du denn gewollt und gemacht?"

Der Melker hatte für Joseph von Anfang an eine gewisse Zärtlichkeit empfunden. Er wandte sich jedesmal, wenn er zu erzählen begann, an diesen, weil er sah, daß der Gehülfe sein aufmerksamster Zuhörer war. Zu rauchen war den »Gefangenen« verboten, aber Schulkinder kamen an das Gitterfenster heran und vermittelten den zierlichsten und schönsten Tabakschmuggel.

Der Grashalm wollte nicht aus dem Mund herausgehen, er arbeitete daran, Schweiß trat ihm auf die Stirn, Angst in die Seele, und er erwachte und befand sich wieder auf der Pritsche, dicht neben dem schnarchenden Schlossergesellen. Nach drei Stunden rief ihn der Wärter. Er war »fertig«. Er nahm Abschied von allen. Dem armen Melker, der noch sechs Wochen zu sitzen hatte, drückte er herzlich die Hand.

Auf diese Ermunterung hin faßte der This neuen Mut. Erst trank er die Milch in wenigen Zügen aus, denn sie schmeckte herrlich. Dann fing er an zu berichten: "Ich habe nur ein wenig zu Ihnen hier herauf gewollt, aber nur so wie alle Tage, nicht wegen der Käsfische. Und weil dann der Melker schon lange die Milch gebracht hatte und Sie nicht kamen, habe ich Sie gesucht.

Es lagen welche Burschen da, die schon wochenlang saßen, einer sogar, ein Melker, monatelang. Neben dem Hoteliersohn und Amerikareisenden lag hier der Tapezierer, neben dem Maurer und Handlanger der Kommis, neben dem Kuhmelker und Schweizer der reiche, jüdische Handelsmann, neben dem Schlossergesellen der Bäckermeister.

Als er mir auch einmal zu trinken anbot, dankte ich, weil ich nicht wisse, was das für Milch sey, und darauf erwiderte er: 'Dies ist gewöhnliche Kuhmilch; der Bauer, welchem die Kuh gehört, weiß aber nicht, warum sie ihm so wenig Milch gibt, und noch weniger, daß er mich, einen Steinhauer, zum Melker hatFronfastenweiber.

Einmal hörte Joseph den Melker sagen, das Vaterländli könne ihm in seiner ganzen Größe, wenn es wolle, den Buckel hinaufsteigen. Wie war das natürlich und unrecht gesprochen.

Freilich, das Vaterland, oder der gesetzliche Begriff desselben, schikanierte den Melker, hemmte ihn, fesselte ihn, diktierte ihm öde und gliederzerbrechende Freiheitsstrafen, langweilte ihn, bereitete ihm Verdrießlichkeiten, Kosten und Schädigungen an der körperlichen Gesundheit. Und so wie der Melker sprach, dachten Tausende.

Der Oberst oder Hauptmann saß zu Pferd und ordnete die Bildung eines Quadrates an, worauf die Soldaten, geleitet von den Offizieren, diese Bewegung ausführten. Wunderbarerweise war aber dieser Oberst kein anderer als der Melker. Joseph erkannte ihn deutlich am Mund und an der weithinschallenden Stimme.

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