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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Der alte Herr freute sich über die gute Arbeit und empfahl das Meisterlein seinem Hausgenossen, einem jungen Baron, der viel auf seine Kleider hielt. Der bestellte sofort unsern Fridolin, daß dieser ihm das Maß nehme.

Der Anzug wurde aber ein Meisterwerk, und bald bemühten sich die vornehmsten jungen Herren in das Geschäft des Schneiderleins, und sie taten es um so lieber, als unser guter Fridolin sie nicht mit der Rechnung bedrängte. »Meisterleinsagte eines Tages der älteste Geselle, der eine wahre Liebe zu ihm gefaßt hatte, »wie steht’s mit den Rechnungen?

Da sprang unser Meisterlein auf, stellte flugs einen Schemel neben den Herrn, stieg hinauf und indem er mit seiner Kreide ein paar Striche über das Tuch zog, sagte er: »Hier sitzt der FehlerDer Geselle mußte zugeben, daß der Meister recht habe, und am nächsten Tag war unter des Schneiderleins geschickten Händen der Fehler schon verbessert.

Unten im Hause wohnten ordentliche Leute, diesen hatte die Mutter ihren Sohn anempfohlen, und so hoffte sie, es werde sich alles gut machen. Die Gesellen und Lehrbuben lachten zuerst über das Meisterlein, aber bald bekamen sie Achtung vor seiner Kunst. Der erste Kunde, der sich einfand, war ein alter Herr.

Wo soll das so schnell herkommenJetzt tat es dem Fridolin zum erstenmal leid, daß er kein Geld hatte, und er fing an, seine Schubladen zu durchsuchen. »Muttersagte er, »ich habe anfangs einen ehrlichen Gesellen gehabt, der hat immer das Geld eingenommen und manchmal hat er gesagt: ›Meisterlein, Ihr Geld verstecke ich vor den Buben, vielleicht brauchen Sie’s einmal,‹ aber ich weiß nicht mehr, wohin er’s versteckt hatNun machte sich die Mutter auch daran, alles zu durchsuchen, und richtig entdeckte sie ganz unten im Kasten in einer alten Knopfschachtel mehrere Goldstücke.

Fridolin, der gerad am Zuschneiden war, nahm das Geld, zählte es aber nicht nach, schob es beiseite, daß es bald zwischen den verschiedenen Tuchresten lag, und merkte nicht, wie die jungen Gesellen darüber kicherten, auch wohl eines oder das andere Geldstück zu sich nahmen, nur damit es nicht unter die Lumpen fiele; und schließlich wäre wohl alles verschwunden, wenn nicht der älteste Geselle das Geld zusammengerafft und es seinem lieben Meisterlein in die Tasche geschoben hätte.

Schuster und Schneider liefen zum Empfang geschäftig in Ratsfräcken hin und her. Nikolaus sparte nicht mit Witz und Schimpf. Das Gejohle seiner Gesellen schwoll gegen die Maskerade, daß die Bürger still wurden. Als der Abend hereinbrach, lagen die Meisterlein unter dem Tisch. Die Weiber keiften. Dann läuteten alle Glocken, und Fanfaren ertönten. Nikolaus erhob sich und seufzte schwer.

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