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Aktualisiert: 16. Juni 2025


In diesem Augenblicke ertönte durch das geöffnete Fenster klar und deutlich Mathildens Stimme, die sagte: »Wie diese Rosen abgeblüht sind, so ist unser Glück abgeblühtIhr antwortete die Stimme meines Gastfreundes, welcher sagte: »Es ist nicht abgeblüht, es hat nur eine andere Gestalt

Wir sprachen die gewöhnlichen Bewillkommungsworte und andere unbedeutende Dinge. Dann verfügten wir uns in unsere Zimmer. Noch an demselben Tage und am nächsten besah mein Gastfreund verschiedene Dinge, welche zur Bewirtschaftung des Gutes gehörten, besprach sich mit Mathilden darüber, besuchte selbst ziemlich entfernte Stellen und ordnete im Namen Mathildens an.

Ich nahm ein Buch eines Lieblingsdichters, las sehr lange, und feurige Tränen wie heiße Tropfen kamen öfter in meine Augen. Später saß ich auf der Bank in dem Fliedergebüsche und schaute zuweilen durch die Zweige auf die Wohnung Mathildens. Dort stand manches Mal das Mädchen, das so schön wie ein Engel war, an dem Fenster.

Als Dank für solche Aufmerksamkeiten erhielt ich zu meinem Geburtsfeste, welches in die ersten Tage des Frühlings fiel, von ihrer Hand gestickt ein rundes Deckchen, worauf ein silberner Handleuchter, den mir Mathildens Mutter gab, zu stehen bestimmt war.« »Der Frühling war endlich mit voller Pracht gekommen.

Ich kleidete mich an, um in das Freie zu gehen und mein Angesicht und meinen Körper der kühlen Morgenluft zu geben. Als ich mein Zimmer verlassen hatte, suchte ich einen Gang zu gewinnen, der im südlichen Teile des Schlosses in der Länge desselben dahin läuft. Seine Fenster münden in den Hof und von ihm gehen Türen in die, gegen Mittag liegenden Zimmer Mathildens und Nataliens.

Ich ließ mir aber deßohngeachtet einen Aufschub gefallen, weil man verabredet hatte, einen Besuch auf dem Sternenhofe zu machen, was, wie ich einsah, Mathildens Wohnsitz war, und weil ich bei diesem Besuche zugegen sein wollte. Auch war es im Plane, daß wir eine Kirche besuchen wollten, die in dem Hochlande lag und in welcher sich ein sehr schöner Altar aus dem Mittelalter befand.

»Als wir zum Abendessen zusammen kamen, fragte mich Mathildens Mutter: >Warum seid ihr denn heute, da ihr mit den Kindern aus dem Garten zurückgekehrt waret, nicht mehr zu mir gegangen?<« »Ich vermochte auf diese Frage nicht ein Wort zu antworten; es wurde aber nicht beachtet.« »Ich schlief in der ganzen Nacht kaum einige Augenblicke.

»Lebe wohl, Mathilde«, sagte mein Gastfreund. Die zwei alten Leute küßten sich wieder auf die Lippen, wie sie es bei der Ankunft Mathildens getan hatten. »Lebe wohl, Natalie«, sagte er dann zu dem Mädchen. Dasselbe erwiderte nur leise die Worte: »Dank für alle GüteMathilde sagte zu dem Knaben: »Sei folgsam und nimm dir deinen Ziehvater zum VorbildeDer Knabe küßte ihr die Hand.

Dann faßte ich Mathildens Arm und führte sie in das Haus. Als wir in dem Speisezimmer angelangt waren, sagte ich zu dem Knaben: >Setze dich hier nieder und warte, bis ich mit deiner Mutter gesprochen und die Tränen, die ihr jetzt so weh tun, gemildert habe.<« »Der Knabe sah mich traulich an und gehorchte. Ich führte Mathilde in das Wartezimmer und bot ihr einen Sitz an.

Sie schien ängstlich zu werden, im unbestimmten Gefühl von etwas Aussergewöhnlichem, Nahendem. Ich bemühte mich, ganz Gleichgültiges zu sprechen, wo ich ihr doch am liebsten zu Füssen gefallen wäre. Eine kleine Episode, die mich ausserordentlich gerührt hat. Ich habe Mathildens Stübchen gesehen. Ich kam wohl zu etwas ungewöhnlicher Stunde. Gesellschaftsklug werde ich ja nie.

Wort des Tages

liebesbund

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