Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 29. Mai 2025
Mein General ist streng, dachte sie und half die Knaben fertig ankleiden. Eine Menge Gegenstände waren einzupacken. Arina und Litwina rannten durch die Zimmer. Wanja schrie; Jewgenia wiegte ihn auf den Armen. Maria hätte sich gerne noch von der Fürstin Nelidow verabschiedet; es war keine Zeit mehr.
Mitja, der ungeachtet seiner Haltung eines jungen Prinzen immer viel Gefühl für fremde Leiden bezeigte, sagte zu seiner Mutter: »Die Frau kann ja einen von deinen Mänteln anziehen; wir haben ja hundert Mäntel.« Auf einen Wink Marias brachte Litwina einen Mantel; und Lisaweta hüllte sich darein. »Wollen Sie denn Ihre Habe im Stich lassen?« fragte Maria, und jene erwiderte: »Nur fort, nur fort.«
Jefim, die Knaben, Jewgenia mit dem entschlummerten Wanja, Arina, Litwina und Lisaweta traten auf den Korridor. Maria folgte als Letzte. Auf einmal stand Jelena Nelidow vor ihr. »Sie gehen?« murmelte sie finster verwundert, »gehen? Und diese dort, diesen Abschaum machen Sie zu Ihrer Schutzbefohlenen? Ihr gewähren Sie Freundschaft, der Schamlosen?«
Da er schwieg und wartete, drehte sie den Kopf mit stummem Geheiß zu Jewgenia, die Arina und Litwina zunickte. Auch Jefim hatte begriffen; er rief die drei Knaben zu sich. Alle verließen das Zimmer. Marias Blick behielt den fragenden Ausdruck. Golowin sagte: »Ihr jüdischer Mittelsmann hat mich für eine Art Straßenräuber gehalten, dem man Lösegeld anbietet. Ich vermute, Sie wissen davon.
Ich kann also Ihnen gegenüber keine Erwartungen, sondern nur Befürchtungen hegen. Sie haben Recht, die Not macht uns charakterlos. Die neue Weltordnung muß zunächst an Frauen und Kindern ausprobiert werden. Litwina, Arina! wir ziehen in die Dachkammer.«
Oft sprach sie zu ihnen; oft auch wandte sie sich an Jefim Leontowitsch; Wanja hielt sie meist an der Brust, wusch das Gesichtchen und die Hände mit kölnischem Wasser, tröstete Litwina, die an Erbrechen litt, schalt mit Arina, die hysterische Anfälle hatte, rief hie und da ein Wort, eine Frage über die Köpfe der Leidensgefährten und stritt mit dem rechthaberischen Menasse über die Nähe des Ziels, der kleinen Hafenstadt am Schwarzen Meer.
Von ihrem zwischen die Arme gewühlten Kopf sah man nur die in Eile aufgesteckten wirren braunen Haare. Über ihre starken Hüften lief bisweilen ein Beben. Während sie Wanja stillte, ließ Maria den Blick sinnend auf ihr ruhen. Dann, als Jewgenia ihr den satten Wanja abgenommen und die Kerze verlöscht hatte, bat sie Litwina, daß sie Jefim Leontowitsch hereinhole, damit auch er ruhen könne.
Maria rechnete auf Nachricht von Menasse. Um bereit zu sein, wies sie Litwina und Arina, die beiden jungen Dienerinnen, an, die Koffer zu packen, worüber die Knaben jubelten. Es schien Maria, als habe sie etwas Wichtiges vergessen, das sie sich vorgenommen. Das Grübeln darüber machte sie zerstreut. Sie zog ihr Abendkleid an und ging hinunter.
All dies hatte sich ziemlich schnell abgespielt. Die letzten Vorgänge hatte Maria nur wie etwas Fernes wahrgenommen. Sie trat ins Zimmer, wo Jewgenia und Arina die Lagerstätten für die Kinder bereiteten. Litwina trug das Handgepäck herein. Maria setzte sich in eine Ecke und nahm den ungebärdig schreienden Wanja an die Brust.
Wort des Tages
Andere suchen