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Aktualisiert: 28. Mai 2025


Lenardos Inneres glaubten sie deutlich vor sich zu sehen, er ist für den Augenblick beruhigt, der Gegenstand seiner Sorge wird höchst glücklich gesichert; Makarie hatte für die Zukunft auf jeden Fall gesorgt. Nun hatte er das große Geschäft mutig anzutreten und zu beginnen, das übrige dem Folgegang und Schicksal zu überlassen.

"Mancher bringt wohl auch", versetzte Wilhelm, "von einer so weiten, großen Reise einen Stachel im Herzen mit zurück, den er vielleicht lieber los wäre." Der Alte schien von Lenardos Zustande nichts zu wissen, ob er gleich den Brief inzwischen erbrochen und gelesen hatte, denn er ging zu den vorigen Betrachtungen wieder zurück.

"Was wird meine Frau sagen", rief er aus, "wenn sie den Neffen ihres Wohltäters wiedersieht! Nicht genug kann sie erwähnen und erzählen, was sie und ihr Vater Ihrem Oheim schuldig ist." Welche sonderbare Betrachtungen kreuzten sich schnell in Lenardos Geist. "Versteckt dieser Mann, der so redlich aussieht, seine Bitterkeit hinter ein freundlich Gesicht und glatte Worte?

Ich will nicht behaupten, daß es gerade angenehm zu lesen sei; mir schien es immer unterhaltend und gewissermaßen unterrichtend. Doch wir bespiegeln ja uns immer selbst in allem, was wir hervorbrachten." Fünftes Kapitel Lenardos Tagebuch Montag, den 15.

Mit Gelassenheit bezeichnete der Amtmann den Weg Lenardos und Odoards, auch eines dritten problematischen Mannes, den sie teils Wilhelm, teils Meister genannt hätten. Dieser habe sich auf dem einige Meilen entfernten Flusse eingeschifft, er fahre hinab, erst seinen Sohn zu besuchen und alsdann ein wichtiges Geschäft weiter zu verfolgen.

Er faßte Lenardos Hand und so die Hand der Tochter, und beide ineinander legend sprach er: "Das soll kein irdisches, es soll ein himmlisches Band sein; wie Bruder und Schwester liebt, vertraut, nützt und helft einander, so uneigennützig und rein, wie euch Gott helfe." Als er dies gesagt, sank er zurück mit himmlischem Lächeln und war heimgegangen.

Friedrich sprang hiermit nach alter Art hinweg, sprang wieder herbei und brachte das versprochene Heft. "Nun muß ich aber auch erfahren", rief er, "was aus uns werden wird." Hiemit war er wieder entsprungen, und Wilhelm las: Lenardos Tagebuch Fortsetzung Freitag, den 19ten.

Verschweigen aber können wir nicht, daß durch diese gewissermaßen zerstreuenden Zustände Makarie mit der Lage Lenardos beschäftigt blieb; sie äußerte sich auch darüber gegen ihre Nächsten, gegen Angela und den Astronomen.

Die Beschreibung der schroffen Gebirgsgegend habe ihn zuerst in jene Zustände versetzt, besonders aber sei er durch die Ahnung Lenardos in jener Mondennacht, so auch durch die Wiederholung der Worte seines Briefes auf die Spur geleitet worden. Friedrich, dem er das alles umständlich vortrug, ließ sich es auch ganz wohl gefallen.

Der Vollmond, eine reiche Flur beleuchtend, war schon herauf und weckte ähnliche und gleiche Erinnerungen in dem Busen unseres Wanderers. Die Geister aller lieben Freunde zogen bei ihm vorüber, besonders aber war ihm Lenardos Bild so lebendig, daß er ihn unmittelbar vor sich zu sehen glaubte.

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