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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Das Leichenschauhaus war vergrößert, die Wand, die das Zimmer des Wärters und das Wartezimmer für die Angehörigen abgesondert hatte, war herausgebrochen, der weiße Steinplattenboden fortgesetzt und die Pritschen um sechzehn Stück vermehrt worden. Der Bruch war, wie bei Typenmöbeln, die glatt aneinander gefügt werden können, nicht zu bemerken.
Jeden Tag werden durchschnittlich acht bis zehn Selbstmörder eingeliefert . . . Vor dem Kriege einer, höchstens zwei im Tage.« »Jeden Tag acht? Allein in Berlin?« Dabei werden längst nicht alle Selbstmörder ins Leichenschauhaus gebracht, weiß ich aus Erfahrung, dachte der Anwalt. »Elektrisches Licht ist auch hier?« >. . . Weshalb frage ich das?< Ein paar Sekunden blieb es still im Schauhause.
Die Leiche war drei Wochen lang geschwommen. >Ist das Leichenschauhaus auch ein Feld der Ehre, auf dem Menschen liegen, die gestorben sind für des Reiches Größe und Weltmachtstellung?< ». . . Wer ist dieser Ertrunkene?« »Das weiß man nicht. Zurzeit werden siebzehn Leute in Berlin vermißt.
Da fühlte plötzlich der Philosoph, wie im tiefsten Urgrund seiner Seele, im mystischen Punkt, die Flamme entstand, die rapid zur Feuersbrunst wurde und seine Bereitschaft, sich wieder protestlos ins Leichenschauhaus zu legen, sekündlich verbrannte. In ihm stand ein ungeheurer Wille auf: die Bereitschaft eines tödlich verzweifelten reinen Geistes, sich der Notdurft der Gegenwart anheimzugeben.
Und jetzt lassen mich die Scharfrichter der Menschlichkeit verhaften, dachte der Rechtsanwalt und öffnete. »Wen suchen Sie?« »Der bin ich selbst.« »Sie möchten ins Leichenschauhaus kommen, Herr Doktor. Dort ist ein Selbstmörder eingeliefert worden, bei dem nur Ihre Visitenkarte gefunden wurde. Sonst nichts.« »Sonst nichts? . . . Ich meine, sonst liegt nichts vor?«
Millionen sind schon an dieser falschen Pflicht erstickt. Wann wird dieses Volk ebenso stoisch für die Freiheit dulden?< »Hier ist das Leichenschauhaus.« »Danke. Ich schreibe den Bericht heute noch an das Polizeipräsidium.« >Wenn täglich Tausende an der Front krepieren, weshalb da nicht täglich Hunderte in der Stadt für die hohe Idee? Für die Freiheit?
Und die Organisation für das Massensterben ist, wie wir jetzt zugeben müssen, bei uns ebenfalls einwandfrei.« »Sie sind also auch gegen den Krieg?« Der Philosoph betrachtete die achtzehn Selbstmörder, die blauzüngig, starrgesichtig und stumm gegen den Krieg protestierten. ». . . Dieses Leichenschauhaus ist ja geradezu ein pazifistischer Schlupfwinkel.« Er stieg von der Pritsche herunter.
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