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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Fritz wühlte mit beiden Händen in seinem Flachshaar. Er hatte genau gewußt, daß das so kommen würde. Aber er mußte sich fügen; ohne Albert war nichts anzufangen. »Vater hat ja doch schon geteilt,« entgegnete er. »Und alles gerichtlich und schwarz auf weiß. Ihr habt bar Geld gekriegt und ich die Krugwirtschaft. Das ist doch längst in Ordnung.«
Er nahm, während Albert achselzuckend am Tische stehen blieb, noch ein paar Züge aus seiner Pfeife und fuhr sodann in kurzen, knurrend hervorgestoßenen Sätzen fort: »Es ist klar, daß die Quelle uns allen gehört. Nicht bloß einem. Freilich, die Graue Lehne gehört zur Krugwirtschaft. Aber der Quell hat sich jetzt erst gefunden.
Denn die alten Möllers waren stolz, und obwohl Fritz die Krugwirtschaft bereits übernommen hatte, meinten sie, es sei nicht nötig, daß er sich nach einer Frau umschaue, solange sie selbst noch mit Hand anlegen könnten. Die Dörthe paßte ihnen vollends nicht; ein Mädel ohne Geld war nicht nach ihrem Geschmack. Fritz konnte Besseres haben.
Da war zuerst der dicke Braumüller, dessen Gehöft der Krugwirtschaft gegenüber an der Chaussee lag, dann der einäugige Langheinrich, der einzige in Oberlemmingen, der weder schreiben noch lesen konnte; ferner der kleine Raupach, ein ungemein bewegliches, leicht aufbrausendes Männchen, und der Bauer Tengler, der seiner käsigen Gesichtsfarbe wegen gewöhnlich »Schlippermilch« genannt wurde.
In der Tat, er war ein Bauernphilosoph von eigentümlicher Prägung; dadurch, daß er sich von den andern zurückhielt und auch den abendlichen Zusammenkünften in der Krugwirtschaft fernblieb, daß er ein ziemlich einsames Leben führte und fast beständig auf sich selbst angewiesen war, hatte er sich in eine sonderliche Gedankenwelt eingesponnen, die er mit Emsigkeit pflegte, und in der er mit ganzem Sein aufging.
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