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Aktualisiert: 24. Juni 2025


Allerhand wilde Gerüchte schwirrten in der Luft, flogen von Mund zu Mund. Und das abergläubische Landvolk sah unheilkündende Zeichen. Die Kraniche zogen früher als in anderen Jahren nach dem Süden, in dem Sternbilde des Bären stand eine feurige Rute. Mit bloßem Auge war sie noch schwer zu erkennen, aber sie wuchs und wurde größer wie damals im Kriegsjahre siebzig.

Nichts vielleicht zeichnet so klar den Unterschied der Zeiten, als dass im Hannibalischen Krieg erst im zehnten Kriegsjahre, als die Buergerschaft den Steuern fast erlag, der Sparschatz angegriffen, dagegen der Bundesgenossenkrieg gleich von Haus aus auf den Kassenbestand fundiert ward und, als schon nach zwei Feldzuegen derselbe bis auf den letzten Pfennig ausgegeben war, man lieber die oeffentlichen Plaetze in der Hauptstadt versteigerte und die Tempelschaetze angriff, als eine Steuer auf die Buerger ausschrieb.

Er kehrte heim ohne Wunden oder körperliche Gebrechen, aber diese Kriegsjahre hatten ihm fürs ganze Leben ihren Stempel aufgedrückt. Er hatte zu viel von der Schlechtigkeit der Welt und der Grausamkeit der Menschen gegen ihre Mitmenschen gesehen, so daß er jetzt das Gute nicht mehr erblicken konnte. Anfangs war keine Veränderung an ihm zu bemerken.

Sicher gefügt für unbegrenzte Zeiten glaubte das deutsche Volk seinen vor einem halben Jahrhundert aufgeführten Reichsbau. Im August 1914 meinte es, die kriegerische Katastrophe, an deren Beginn es sich gestellt sah, werde diesen Bau als unbesieglich erweisen. Heute kann es nur auf dessen Trümmer blicken. Selbstbesinnung muß nach solchem Erlebnis eintreten. Denn dieses Erlebnis hat die Meinung eines halben Jahrhunderts, hat insbesondere die herrschenden Gedanken der Kriegsjahre als einen tragisch wirkenden Irrtum erwiesen. Wo liegen die Gründe dieses verhängnisvollen Irrtums? Diese Frage muß Selbstbesinnung in die Seelen der Glieder des deutschen Volkes treiben. Ob jetzt die Kraft zu solcher Selbstbesinnung vorhanden ist, davon hängt die Lebensmöglichkeit des deutschen Volkes ab. Dessen Zukunft hängt davon ab, ob es sich die Frage in ernster Weise zu stellen vermag: wie bin ich in meinen Irrtum verfallen? Stellt es sich diese Frage heute, dann wird ihm die Erkenntnis aufleuchten, daß es vor einem halben Jahrhundert ein Reich gegründet, jedoch unterlassen hat, diesem Reich eine aus dem Wesensinhalt der deutschen Volkheit entspringende Aufgabe zu stellen.

Aus der unvermittelt in ihm entstandenen wilden Hoffnung, daß das unmeßbare Leid dreier Kriegsjahre den Aufstieg des Menschenrechtes ermöglicht habe, wuchs dem Philosophen die Kraft zu dem Versuche, den vergewaltigten Menschen zu erklären, weshalb ihr Ausharren und ihre Arbeit Mord und gegen sie selbst gerichtet sei.

Aus den Einkünften davon, konnte nicht allein der Sold für die Rekruten und Veteranen, bestritten werden, sondern sie waren auch die Quellen, aus denen man zum Behuf der anderweitigen Heeresnothwendigkeiten schöpfte. Das Heer ließ seine Magazine mit Korn füllen, und häufte hier immer Vorräthe für mehrere mögliche Kriegsjahre auf. Es zog seine Pferde in den wilden Stutereien.

Er hatte all seinen Ekel jeden Tag in sich hineingefressen wie der Hund seinen Unrat, und hatte darüber harte Augen und einen engen Mund gekriegt und vor der Zeit ganz graue Haare. Nun waren sie schneeweiß geworden, wo er knapp fünfzig Jahre alt war. Aber die fünfundzwanzig Kriegsjahre hatten doppeltes Gewicht; er kam sich vor, als wenn er schon achtzig auf dem Puckel hatte.

Die Deutschen und die Franzosen, die den Hauptteil der Bevölkerung ausmachen, leben im allgemeinen friedlich zusammen, ausgenommen im Kriegsjahre 1870/71. Ihre Nationalität bewahren die Franzosen in Nauvoo, wie überall, besser als die Deutschen. Man merkt das auch an Aeußerlichkeiten.

Am härtesten litt das unglückliche Altpreußen; während der Kriegsjahre war mehr als die Hälfte seines Viehstandes draufgegangen, jetzt stand in einzelnen Gegenden der Tagelohn auf 3 bis 4 Sgr., in anderen wurde der Scheffel Roggen für 5 Sgr. ausgeboten.

Wort des Tages

zähneklappernd

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