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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Doch hatte sie der Konfirmandin zu Ehren ein gutes Essen gekocht, das nun in aller Stille verzehrt wurde. Seit dem Tod des Kleinen war es immer still beim Essen. Plötzlich ging die Türe leise auf, und in ihrem Rahmen erschien eine blasse Frau mit abgehärmten Zügen und sah mit großen, traurigen Augen auf die Anwesenden.
Ich rate dir: danke deinem Gott, wenn du fortkommst, je eher je lieber!« Regine sah die Mutter freudig überrascht an. »Mutter, wenn du so sagst, dann gehe ich jetzt gleich ins Pfarrhaus und frage, ob das gute Plätzchen noch zu haben ist.« Die Mutter wunderte sich über ihre Kleine; die hatte sich verändert. »Geh nur gleich,« sagte sie, und eiligen Schritts ging die Konfirmandin dem Pfarrhaus zu.
Zürnte sie ihnen, daß sie das Kind nicht besser behütet hatten? Sie hörten nichts von ihr. Der Pfarrer, Reginens Pfarrer, hatte das Kind beerdigt und bei diesem Anlaß Einblick in die Familie getan; auch war ihm so manches über sie bekannt geworden, was ihn für seine Konfirmandin besorgt machte. Er hatte das Gute, das in ihr schlummerte, geweckt.
Jetzt stand Regine auf. »Ich muß in die Kirche,« sagte sie. Da schien die Mutter erst wieder in die Gegenwart zu kommen. Einen aufmerksamen Blick wandte sie der Konfirmandin zu, die nun im schwarzen Kleid, mit dem langen Kleiderrock vor ihr stand und ihr verändert vorkam.
Er hatte bisher nur mit halbem Ohr zugehört; aber das hätte er doch gerne gewußt, wer in seiner Familie ehrlich sei. »Die da, die Konfirmandin. Der Pfarrer hat es ja vor allen gesagt; und sie hat seine Börse voll Gold und Silber, ungezählt, ins Pfarrhaus tragen müssen und hat keinen Pfennig heraus genommen. Ich aber auch nicht; Regine hat mir auf die Finger gesehen.
Er fühlte, daß in dieser Stunde seine kleine Konfirmandin etwas erlebt hatte, was sie nie im Leben wieder vergessen würde, ja, was ihr auch schaden mußte. Man hatte ihre Ehre angetastet; das hätte er gerne wieder gut gemacht, gleich in derselben Stunde. Regine Lenz hielt die Blicke gesenkt und sah nicht mehr um sich während des Unterrichts.
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