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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Eine kuriose Sammlung enthielten die Schränke: alte landwirtschaftliche Broschüren und Zeitschriften, Reichstagsprotokolle der jüngsten Zeit, Modeblätter, die sich seit Jahrzehnten angesammelt hatten, französische Romane verfänglicher Art, Zolas »Nana« und »Assommoir« mitten darunter, deutsche moderne Familienromane und schließlich in billigen, schlecht gebundenen Ausgaben die deutschen Klassiker.
Oder, ehrlicher gesprochen, sie kam unter diesem Vorwand, um sich zu überzeugen, ob ihr Mieter wieder seufzend auf dem Sofa lag und »seine Zuständ’« hatte. Den Hauptschmuck des Zimmerchens bildete der große Bücherschrank. Da standen unsere Klassiker in Reih und Glied, arg zerlesen, fleckig und vergilbt, so daß man sie beim ersten flüchtigen Anblick für wertvolle alte Ausgaben hätte halten können.
Denn dort waren in der Bibliothek wohl die Klassiker enthalten, aber diese galten als langweilig, und sonst fanden sich nur sentimentale Novellenbände und witzlose Militärhumoresken.
Dazu kommt, daß namentlich in den oberen Klassen die Lektüre der deutschen und fremden Klassiker sowohl als auch der intensive Geschichtsunterricht auf die Kulturprobleme der menschlichen Gesellschaft und auf die Aufgaben des Staates führt, und daß damit eine wissenschaftliche, d. h. eine objektive Belehrung über die Aufgaben des Staates und über die Pflichten der Staatsbürger von selbst nahegerückt wird.
War es nicht viel genußreicher, die Werke unserer Klassiker daheim im stillen Stübchen mit Andacht zu lesen, als sie sich zwischen bemalten Pappdeckeln und Leinwand vorgestikulieren zu lassen? Und von Musik, so sehr er sie liebte, verstand er nicht viel. Ein Lied konnte ihn tief rühren, aber die stundenlange lärmende Opernmusik sagte ihm nichts.
Jede Woche kamen die Schüler der Prima einen vollen Vormittag im Lesesaal des Gymnasiums zusammen, um nach freier Wahl sich der zusammenhängenden Lektüre eines Werkes der alten Klassiker hinzugeben. Abwechselnd führten Lehrer und Rektor der Anstalt die Präsenz. Referate vor der Klasse über den Inhalt des Gelesenen schlossen die Arbeiten des einzelnen ab.
Er holte manches nach, was ihm an litterarischer Bildung fehlte, las die Klassiker, las auch moderne Poeten, konnte sich erfreuen an einem schönen Buch, einem schönen Bildwerk und an guter Musik. Diese wohlthuenden Eindrücke gingen aber nicht tief; hinter der flüchtigen Wärme und dem Interesse, die sie erregten, schauerte es kalt, gähnte die Leere.
Die nordische und die ältere deutsche Literatur, die griechischen und römischen Klassiker lernte ich auf diese Weise kennen; mit der Lektüre wuchs mein Verlangen nach immer neuen Büchern, und statt des Weihrauchs und der Blumen für meinen Tempel kaufte ich mir ein Reklamheft nach dem andern.
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