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»Wie wunderbar doch Gottes Wege sindsagte Kellmann, langsam mit dem Kopf dazu schüttelnd; »das arme Kind, das wenige Jahre früher, ohne einen Groschen, seine Nachtherberge zu zahlen, barfuß hier die Straße wanderte, verfügt jetzt über Tausende, und sucht Schmerz und Elend zu lindern, das sie selber ja so schwer aus ihrem eigenen Leben kennt

»Ich will mein Möglichstes mit ihm versuchen, Frau Lobsichsagte Kellmann freundlich »abersetzte er rascher und leiser hinzu »dort glaub' ich kommt er schon wieder zurück, es wird besser sein wenn Sie versuchen ihn heute Abend zu Bett zu bringen; mit einem betrunkenen Menschen läßt sich Nichts anfangen.« »Na?

»Hört Kellmannrief aber Schollfeld ärgerlich, »tretet mir da ein wenig aus dem Weg, daß ich auch was sehen kann, und setzt Euch wieder, ich dächte doch wahrhaftig, Auswanderer hier an der Straße wären nichts so besonders Neues, daß Ihr Maul und Nase aufsperrt und thut, als ob Euch so etwas noch nicht im ganzen Leben vorgekommen wäre

»Ne lieber Herr Weigelrief aber auch Kellmann jetzt »mit sechshundert Thalern kann ich da drüben auch Nichts anfangen, und bin dann noch obendrein bei jedem Schritt und Tritt der Gefahr ausgesetzt, daß ich betrogen und hintergangen werde. Man kann dort ja nicht einmal seinem eigenen Bruder trauen

»Lieber Gottsagte Kellmann, hinauf auf die Straße deutend, »an dieser Stelle trafen wir das arme Kind, Ledermann und ich, an jenem Abend, wo sie hier allein und zu Fuß in die Stadt kam, und noch keine Ahnung von der furchtbaren Nachricht hatte, die ihrer wartete. Es geht ihr gut jetzt, wie Sie uns schon früher sagten

»Nun Ihr habt gut redensagte Kellmann, »Ihr bekommt vom Staat Euer Gewisses und könnt Euch genau danach einrichten Euer Geld muß Euch werden, wenn der erste jedes Monats kommt, unsereins hängt aber allein von den Zeiten ab, und wenn die Lebensmittel knapp werden, kauft Niemand einen Pelz. Holz will auch sein und daran kann sich nachher die ganze Familie wärmen

»Ich werde mich im Löwen schon nach ihr erkundigensagte Kellmann nach kurzer Ueberlegung »und wenn es ein ordentliches Mädchen ist, hab ich Bekannte genug hier in der Stadt, ihr einen Dienst zu verschaffen.

»Was ist Ihnen denn nur heute, Herr Kellmannsagte aber Marie, jetzt zu ihm tretend und seinen Arm berührend »Sie schneiden ja heut Morgen ein so bitterböses Gesicht, wie ich noch fast in meinem Leben nicht an Ihnen gesehn. Ist Ihnen irgend etwas Aergerliches begegnet? oder Sie sind doch nicht böse mit uns

Während die aber wieder in den Saal drängten, Tänzerinnen zu bekommen, und Schollfeld von Kellmann angerufen war, mit ihnen zurück nach der Stadt zu gehn, blieb Lobsich noch im Garten, an dessen Thüre er trat, und nach der Straße hinaus mit lauter und immer ärgerlicher werdender Stimme Weigel's Namen schrie.

»Ach laßt mich zufriedenbrummte dieser ärgerlich »weiß es Gott, man möchte am Ende selber mit hinüberlaufen, nur Nichts mehr von dem verwünschten Auswandern reden zu hören.« »Hahahaharief da Kellmann, »Schollfeld bekömmt auch überseeische Ideen.« »Ueberseeische hätte bald was gesagtknurrte dieser aber, auf der Straße hingehend, ohne weder Mathes noch Lobsich gute Nacht zu sagen.