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Aktualisiert: 30. April 2025


Nun war Kasa Herr von Dembea und Gondar, wo sein Einfluß von Tag zu Tag wuchs. Als darauf, um ihn niederzuwerfen, sein eigener Schwiegervater, Ras Ali, gegen ihn auszog, wurde auch dieser besiegt und mußte 1852 nach Debra Tabor, später zu den Galla fliehen. Kaum war dieser aus dem Felde geschlagen, so rückte der Detschasmatsch Goschu aus Godscham gegen Kasa vor, um den Emporkömmling zu züchtigen.

Sein Stern war glänzend aufgegangen und dem glücklichen Krieger fuhr der Gedanke durch die Seele, daß er berufen sei, das große äthiopische Reich wieder aufzurichten. Er glaubte sich zu hohen Dingen auserkoren. Daran anknüpfend, ließ sich nun Kasa vom Abuna Salama in der Kirche zu Debr Eskié am 11. Februar 1855 zum Negus über Aethiopien krönen, wobei er den Thronnamen Theodor II. annahm.

Denn dieses blieb seit dem Kampfe, den er am Rahadflusseals er noch Kasa hießgekämpft, sein Schreckgespenst und ein Feldzug gegen Aegypten, sowie die Eroberung des Küstenlandes bei Massaua seine Lebensaufgabe. Denn die Oberherrschaft, welche der Pascha sich über die Grenzlande, namentlich Galabat, anmaßt, war der größte Dorn in Theodor’s Augen.

In Adoa, Ubié’s Hauptstadt, spielten damals die katholischen Missionäre, namentlich de Jacobis, eine große Rolle, welche den alten Ubié ganz für sich eingenommen hatten und ihm Frankreichs Schutz zusagten, während sie den Abuna Abba Salama zu verdrängen suchten. Hierauf baute Kasa seinen Plan.

Indessen die Rache folgte auf dem Fuße. Kasa gerieth am Flusse Rahad zwischen zwei Compagnien regulärer ägyptischer Infanterie und wurde gründlich geschlagen. Seine Bande zerstreute sich und er selbst flüchtete mit einer Kugel in der Schulter in das Innere des Landes.

Mit dem Falle dieses letzten Häuptlings hatte Kasa das ganze centrale Abessinien sich unterworfen und nur noch Schoa und Tigrié waren unbesiegt. In ersterem Staate herrschte unabhängig Hailu Melekot, der Sohn Sahela Selassié’s, in letzterem der alte Ubié.

Dem Muthigen hilft das Glück! dachte Kasa, in dessen Kopf nun großartige Pläne sich zu entwickeln begannen; die Aegypter hatten Galabat erobert und gegen die Hauptstadt dieser Provinz, Metemmé, richtete er nun seinen ersten Angriff. Es war gerade Markttag, als er heranrückte und mit seinen Gefährten den Ort überfiel, ausplünderte und mit großer Beute sich zurückzog.

Es war zu Anfang der vierziger Jahre, als wieder einmal ein Rebell die Provinz Dembea heimsuchte und sengend und brennend von Ort zu Ort zog. Auch das Kloster Tschankar wurde überfallen und dort ein Blutbad angerichtet, dem der junge Kasa nur mit Mühe entkam. Mit einem Haufen Abenteurer durch das Land ziehend, führte er ein Räuberleben und schwang sich bald zum Befehlshaber derselben empor.

Von Allen verlassen, hülflos und ohne die geringsten Mittel wandte er sich nun an die Fürstin Menene; allein diese wies ihn spöttisch zurück und ihr General, der Detschas Underad, wagte es sogar, ihn wegen seiner Herkunft als Sohn einer Kussoverkäuferin zu verspotten. Da ergrimmte Kasa, sammelte Anhänger und schlug Menene sammt ihrem General, die gefangen wurden.

Geschlagen wußte sie doch dem Unheil noch die beste Seite abzugewinnen und den Kasa an sich zu fesseln, indem sie ihm ihre Enkelin Tsubedsche, die Tochter des Ras Ali, zur Frau gab.

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