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Aber als die Notizbücher, Rechenbehelfe und Instrumente verstaut waren, Dämmerung den weiten Forst erfüllte, fragte der Kommissär doch nach Unterkunft und Atzung. Wenig erbaulich, doch gelassen klang die Auskunft Kusters, daß nach etwa zwei Marschstunden das mitten im Wald gelegene Dorf Jesenaš zu erreichen sei. „Mit Gasthaus?“ „Nein!“ „Kann man nächtigen?“ „Ja!“ „Bei wem?“

Der junge Adjunktus unseres Küsters, der einmal die Quarta passiert ist, meint zwar, es könne Casu periculoso 'Durch gefährlichen Zufall' heißen; aber die alten Herren jener Zeit dachten logischer; wenn der Knabe dabei ertrank, so war der Zufall nicht nur bloß gefährlich." Ich hatte begierig zugehört. "Casu" sagte ich; "es könnte auch wohl 'Culpa' heißen?" "Culpa?" wiederholte der Pastor.

Des Küsters alte Magd hatte ich einmal nach des Predigers Frau befraget; aber sie hatte mir kurzen Bescheid gegeben: "Die kennt man nicht; in die Bauernhäuser kommt sie kaum, wenn Kindelbier und Hochzeit ist." Der Pastor selbst sprach nicht von ihr.

"O Gott!" rief sie, "was ich geahnt, scheint wahr zu sein: der arme Mensch ist gewiß wahnsinnig; denn an die törichte Konjektur des Küsters werden Sie doch nicht glauben?" "Nein, gewiß glaube ich an solche Torheiten nicht; aber auch was Sie sagen, scheint mir unwahrscheinlich; sein Auge ist nicht das eines Irren, sein Betragen ist geordnet, artig, wenn auch verschlossen."

Als ich es erreichet hatte, schritt ich eilends nach der Thür des Küsterhauses. Sie war verschlossen. Eine Weile stund ich unschlüssig; dann hub ich mit der Faust zu klopfen an. Drinnen blieb alles ruhig; als ich aber stärker klopfte, kam des Küsters alte halb blinde Trienke aus einem Nachbarhause. "Wo ist der Küster?" fragte ich. "Der Küster? Mit dem Priester in die Stadt gefahren."

Jetzt zeigte sich Ulla Moreus, die Frau des Küsters in der Tür. Sie trat näher, um die Pfarrfrau zu begrüßen. Na, nun kamen natürlich wieder dieselben Fragen aufs Tapet, Ulla gehörte ja zu Maja Lisas besten Freunden. Aber sie schien gar nicht an Maja Lisa zu denken, sondern sagte, sie und ihre Schwiegermutter hätten die Braut angekleidet.

An dem Ausspruch Kusters kaute der Forstkommissär, bis der Krämer mit weißer Schürze vor dem Kaftan zunächst für den Forstoberbeamten das Essen brachte: eine riesige PortionNaturschnitzelvon Rind, mit fettriefenden Schmorkartoffeln hochgegupft auf einem zweiten Teller. Dieser Anblick machte den ausgehungerten Kommissär sprachlos.