Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 20. Juni 2025


Isegrim aber, der Wolf, begann die Klage; von allen Seinen Vettern und Gönnern, von allen Freunden begleitet, Trat er vor den König und sprach die gerichtlichen Worte: Gnädigster König und Herr! vernehmet meine Beschwerden. Edel seid Ihr und groß und ehrenvoll, jedem erzeigt Ihr Recht und Gnade: so laßt Euch denn auch des Schadens erbarmen, Den ich von Reineke Fuchs mit großer Schande gelitten.

Er mag sich stellen, und was Ihr Dann beschließt, vollziehe man gleich. So denken vermutlich Diese sämtlichen Herrn mit Eurer edlen Gemahlin. Isegrim sagte darauf: Ein jeder rate zum Besten! Herr Lupardus, höret mich an. Und wäre zur Stunde Reineke hier und entledigte sich der doppelten Klage Dieser beiden, so wär es mir immer ein leichtes, zu zeigen, Daß er das Leben verwirkt.

Da begann der Kater erbost zum Wolfe zu sprechen: Nun bedenket, Herr Isegrim, wohl, wie Reineke damals Alles tat und betrieb, wie seinem Hasse gelungen, Euren Bruder am Galgen zu sehn. Wie zog er so fröhlich Mit ihm hinaus! Versäumet ihm nicht die Schuld zu bezahlen.

Vieles wurde gesprochen: im Kriege wären noch eher Isegrim und Braun zu gebrauchen, man fürchte sie beide Weit und breit, sie fänden sich gern, wo alles verzehrt wird. Groß und stark und kühn sei jeder, man könn es nicht leugnen; Doch im Rate fehle gar oft die nötige Klugheit: Denn sie pflegen zu sehr auf ihre Stärke zu trotzen, Kommt man ins Feld und naht sich dem Werke, da hinkt es gewaltig.

Als nun Isegrim so mit traurigem Mute gesprochen, Trat ein Hündchen hervor, hieß Wackerlos, redte französisch Vor dem König: wie arm es gewesen und nichts ihm geblieben Als ein Stückchen Wurst in einem Wintergebüsche; Reineke hab auch das ihm genommen!

Den gräßlichsten Mörder und Räuber Schilt Euch Isegrim laut, und so bewegt er den König; Er wird Marschall, Ihr werdet es sehen, in wenigen Wochen. Das Kaninchen erschien, dazu die Krähe, sie brachten Große Klagen gegen Euch vor. Und sollt Euch der König Diesmal fahen, so lebt Ihr nicht lange! das muß ich befürchten. Weiter nichts? versetzte der Fuchs.

Aber er ging nicht allein, um Diebereien zu üben; Ehbruch, Rauben und Mord und Verrat, er hielt es nicht sündlich. Und er hatte sich eben was ausgesonnen. Die schöne Gieremund wollt er besuchen, in doppelter Absicht: fürs erste Hofft er von ihr zu erfahren, was eigentlich Isegrim klagte; Zweitens wollte der Schalk die alten Sünden erneuern. Isegrim war nach Hofe gegangen, das wollt er benutzen.

Laßt uns eilen und rächen, was er an allen verschuldet. Isegrim sprach: Was helfen die Worte? Geschwinde verschafft mir Einen tüchtigen Strick; wir wollen die Qual ihm verkürzen. Also sprachen sie wider den Fuchs und zogen die Straße. Aber Reineke hörte sie schweigend; doch endlich begann er: Da ihr so grausam mich haßt und tödliche Rache begehret, Wisset Ihr doch keine Ende zu finden!

So erhielt er sich immer in größerem Ansehn bei Hof, als Braun und Isegrim jetzt: denn diesen wäre zu wünschen, Daß sie alle Beschwerden auch zu beseitigen wüßten, Die man häufig über sie hört; allein sie verstehen Wenig vom Rechte, so zeigt es ihr Rat, so zeigt es ihr Leben.

Blutend verzagte der Wolf, und sein verlorenes Auge Macht' ihn rasend, er sprang, vergessend Wunden und Schmerzen, Gegen Reineken los und druckt' ihn nieder zu Boden. Übel befand sich der Fuchs, und wenig half ihm die Klugheit. Einen der vorderen Füße, die er als Hände gebrauchte, Faßt' ihm Isegrim schnell und hielt ihn zwischen den Zähnen.

Wort des Tages

geschäftszeit

Andere suchen