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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Guido sah die junge Ini kaum, als er ahnte, von den Strahlen dieser Schönheit werde ein neuer Frühling in seinem Gemüthe aufblühen. Süße Betäubung, schmachtende Unruhe, stellten sich als Vorboten der Liebe ein, holde Träume umgaben ihn wachend. Guido war im siebzehnten Jahre so stark und gewandt, daß er manches Raubthier mit unbewaffneten Händen würde überwunden haben.
Die Missionaire schwiegen, aber mit aufgehobenen Händen standen sie da und in Bruder Rowes Augen glänzte eine Thräne. »Gut von Dir Nane ini! gut von Dir Avei und Terate. Ihr habt Eueren frommen christlichen Sinn bewährt!« rief aber Raiata und nickte da und dort hinüber; »Ihr seid Pomares Freunde, und der Sturm wird Euch nur fester in den Boden wurzeln.
Wie weit auch diese Musik der Zephirharmonika nachstand, mit welcher Ini ihn bezaubert hatte, fühlte Guido dennoch die Rührung einfacher und tief empfundener Melodien.
Bald endete das Dickigt vor einem freien mondbeglänzten Hügel, und völlig sichtbar in der ereilten Nähe, winkte das hohe Instrument, dem ähnlich, das Guido auf dem heimathlichen Eiland entzückte. Die Hebe rührte nun ihre Saiten nicht mehr, stieg herab, ach! wie einst Ini im Abendschein. Guido sank aufs Knie, Ahnung, Verwirrung, Furcht und selige Wonne zugleich im Busen.
Guido hätte, einen Augenblick früher, in den trüben Besorgnissen um seine Liebe, durch des Vaters Schweigen über ihn gebracht, wanken dürfen an der großen Frage ach, ohne Ini flog sein Genius keine Sonnenbahnen doch, ein schauernder Blick, in diesem Tempel umher geworfen, ermannte ihn zur feurigen, selbstvertrauenden Antwort.
Nur Buenretiro und Aranjuez entzückten Guido noch mehr, als das liebliche Madrit, und er hätte es beweinen mögen, nicht mit Ini in diesen Elisäen wandeln zu können. Denn Geschmack und Reichthum hatten wetteifernd sich verbunden, die Gärten dort, mit Allem, was Phantasie und Herz glühend füllen kann, verschwenderisch auszustatten.
Mein Leben lächelte froh, die Kriegsgefahr nahte blos, mich mit edlem Ruhm zu schmücken, die Liebe erhob mich über das Leben; doch nun, nun schlagen die Gewitter desto zorniger über mich zusammen. Hier retten nicht Muth noch Kraft, hier muß ich enden! o Ini, Ini! Doch sollte abermal ein Dolch in das gequälte Herz sinken.
Das Ehrenzeichen trug er nicht, sondern übermachte es Ini, mit der Bitte, es mit jenem aufzubewahren. Diese hatte sich aber damals schon von Sizilien entfernt. Man schlug nun den Weg nach Spanien ein.
Das Mädchen zog dunkle Falten der Stirne, die aber ihr frohes Auge Lügen strafte. Mit verstelltem Unwillen entgegnete sie: ich glaube, du willst mir gar mit Liebe nahn! Guido rief: ich bin mir keinen Willen bewußt. Dem Zuge deiner Schönheit folge ich unterwürfig. Ini sann einen Augenblick mit hochgerötheter Wange nach. Dann sagte sie lächelnd: den Worten soll ich Liebe glauben?
Beweise sie durch die That und ich will mich fragen, ob ich sie hören darf. Entzückt von dem holden Strahl einer aus weiten Fernen schimmernden Hoffnung, flehte Guido mit Ungestüm, ihm die That zu nennen, wodurch er seine Liebe zu bewähren hätte? Tritt näher, sagte Ini, nimm Platz, dort auf den Sessel von Elfenbein, daß ich dein Haupt von der Seite erblicke. Guido gehorsamte still.
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