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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Nun liefen sie an ein drittes Fenster; "o je, welche Freude!" rief Frau Hinkel aus, "Wir sind in Gelnhausen, da oben liegt das Schloß des Königs, und da drüben, o zum Entzücken! da sehe ich in einer Reihe alle die Bäcker und Fleischerladen; es ist noch ganz stille in der Stadt; horch, der Nachtwächter ruft in einer entfernten Straße, drei Uhr ist es; ach, was wird er sich wundern, wenn er hieher auf den Markt kömmt und auf einmal unsern prächtigen Palast sieht!
Nun wollte er aufstehen und sich auf den Weg begeben, aber Frau Hinkel sagte: "du bist nicht recht klug; dir träumt, du hättest den Mäusen etwas versprochen und willst es ihnen nun im Wachen halten, und deßwegen willst du mich hier in der Wildniß mit Gackeleia allein lassen, wo du so nöthig bist, um aufzuräumen und alles in Ordnung zu bringen."
Schlank schaut auf der Felsenwand Sich die Glockenblume um, Denn verspätet über Land Will ein Bienchen mit Gesumm Sich zur Nachtherberge melden In den blauen zarten Zelten, Schlüpft hinein und wird ganz stumm. Gute Nacht, Heiapopeia! Singt Gockel, Hinkel und Gackeleia.
Gockel, dem bei diesen Reden zu Muthe ward, wie einem Hahn ohne Kopf, rief aus: "Warte, ich will dir Schinken geben, du nichtswürdiger Spötter!" indem er aufsprang und nach seinem Stocke suchte. Als er aber ganz klar und deutlich drei Esel vor der Thüre schreien hörte, rief er und Frau Hinkel zugleich: "Herr Jemine, die Esel sind wirklich da."
Die versammelten Leute fuhren alle auseinander, als er mit ernster drohender Miene ganz breitbeinig auf sie zuschritt; sie meinten, er sey ein Gespenst. Auch Gockel und Hinkel oben am Fenster waren sehr über ihn verwundert und öffneten das Fenster ein wenig, um zu hören, was er sagte.
Frau Hinkel bat sehr, und Gockel sagte: "ich werde sie nicht umbringen, sie soll nur erzählen, was der Alte weiter gesagt hat, und was sie ihm für die Kunstfigur gegeben hat."
"Bewahr uns Gott davor!" sagten alle, und Gockel fuhr fort: "ja, daß er uns davor bewahre, lasset uns vor Allem beten und danken; ihm allein gebührt die Ehre!" da knieten sie in Mitte der Stube nieder und dankten Gott von Herzen. Als sie wieder aufgestanden waren, sagte Frau Hinkel: "jetzt kommt, jetzt geht das Hauptplaisir an, jetzt geht es ans Betrachten, und mit uns selbst wird angefangen."
Nun sprangen sie beide auf und verfolgten den Alektryo mit ihren Schürzen wehend; er aber lief spornstreichs in die Kapelle hinein; wie erschrecken Hinkel und Gackeleia, als sie daselbst auf den Stufen des Altares den Gockel mit finsterm Angesicht das grosse rostige Grafenschwert in der Hand haltend sitzen sahen.
"Ach", sagte er zu seiner Frau, "ich fürchte fast, es ist irgend eine Nachstellung von unsern Feinden aus Gelnhausen, die uns ermorden wollen." "Das wäre entsetzlich", erwiederte Frau Hinkel und drückte sich in der Angst dicht an ihn. Da pochte es wieder an der Thüre, und Gockel rief zwar erschrocken, aber doch ziemlich laut: "Wer da?"
Das war so, als wenn bei der Kaiserkrönung zu Frankfurt Gold ausgeworfen wird. Nun nahm Gockel seine Hühnertrage, Frau Hinkel den Hühnerkorb wieder auf und Gackeleia trug das Nest voll Brosamen vor sich; so giengen sie durch den Weg, den Gockel gehauen hatte, auf das Schloßthor zu.
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