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Aktualisiert: 8. Juni 2025


Mathilde streckte den Arm mit dem dunkeln Seidenkleide aus, nahm den großen silbernen Löffel und schöpfte, wie sie es sich nie nehmen ließ zu tun, Suppe für uns auf die Teller, welche der Diener darreichte. Der Hausverwalter hatte, da er alles in Ordnung sah, das Zimmer nach seiner Gepflogenheit verlassen. Das Abendessen war nun wie alle Tage.

Im Nu war alles auf den Beinen, Lichter wurden angezündet, Schrecken und Angst im leichenblassen Gesicht, keuchte der Hausverwalter mit den Schlüsseln herbei, aber nicht gering war jedes Erstaunen, als man in tiefer Totenstille, in der das pfeifende Gerassel der mühsam geöffneten Schlösser, jeder Fußtritt recht schauerlich widerhallte, durch unversehrte Gänge, Säle, Zimmer fort und fort wandelte.

Unvermutet erschien nach einiger Zeit der Graf auf der Grenze seiner Besitzung, in seinem Gefolge ein verschlossener Wagen, von dessen Inhalt niemand wußte. Eine verhüllte Gestalt, vielleicht durch Knebel am Sprechen verhindert, ward herausgehoben und dem durch Briefe im voraus an die Grenze beschiedenen Hausverwalter übergeben.

Selbst noch unter der Regierung Georg’s II. bemerkte ein Geistlicher, der scharfsinnigste Beobachter der Lebensweise und der Sitten seiner Zeit, daß in reichen Häusern der Kaplan der letzte Trost für eine Kammerzofe von zweideutigem Rufe sei, die keine Hoffnung mehr habe, den Hausverwalter zu kapern.

Sie zog mit diesen Worten an einer Glockenschnur und bedeutete den hereinkommenden Diener, daß er ihr den Hausverwalter rufe. Da dieser erschienen war, sagte sie ihm mit sehr einfachen und kurzen Worten, daß für einen längeren Aufenthalt für mich in dem Hause auf das Beste gesorgt werden möge.

Nun eilten sie heraus auf den Hof, aber der entschlossene Wächter hatte schon das Fenster des niedrigen, im Erdgeschosse befindlichen Zimmers eingeschlagen die brennenden Gardinen herabgerissen, worauf ein paar hineingegossene Eimer Wasser den Brand augenblicklich löschten. Den Hausverwalter fand man mitten im Zimmer auf der Erde liegend in tiefer Ohnmacht.

Der Hausverwalter hatte den großen Saal schwarz ausschlagen und den alten Freiherrn in den Kleidern, wie man ihn gefunden, auf ein prächtiges Paradebette, das hohe silberne Leuchter mit brennenden Kerzen umgaben, legen lassen. Schweigend schritt Wolfgang die Treppe herauf, in den Saal hinein und dicht hinan an die Leiche des Vaters.

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