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Wie Hannibals wurden auch Sertorius' kriegerische Erfolge notwendig immer geringer; man fing an, sein militaerisches Talent in Zweifel zu ziehen; er sei nicht mehr der alte, hiess es, er verbringe der Tag beim Schmaus oder beim Becher und verschleudere die Gelder wie die Stunden. Die Zahl der Ausreisser, der abfallenden Gemeinden mehrte sich.

Damals standen die italischen Sklaven wie die Mauern gegen Hannibals Veteranen; jetzt staeubte die italische Landwehr vor den Knuetteln ihrer entlaufenen Knechte wie Spreu auseinander.

Auch den Siegern kam der Sieg teuer zu stehen. Wenngleich der Verlust im Kampfe hauptsaechlich auf die keltischen Insurgenten gefallen war, so erlagen doch nachher den infolge des rauhen und nassen Wintertages entstandenen Krankheiten eine Menge von Hannibals alten Soldaten und saemtliche Elefanten bis auf einen einzigen. ^1 Polybios' Bericht ueber die Schlacht an der Trebia ist vollkommen klar.

Dass Hannibal freiwillig stehenblieb und nicht von der roemischen Armee am Vorruecken gehindert ward, scheint nicht zu bezweifeln; der Grund, warum er gerade hier und nicht weiter noerdlich sich aufstellte, muss gelegen haben in Verabredungen Hannibals mit Hasdrubal oder in Mutmassungen ueber dessen Marschroute, die wir nicht kennen.

Das Misstrauen indes ist hier besser am Platz als der Vorwurf. Es ist einigermassen laecherlich, von den roemischen Zeitgenossen Hannibals ein gerechtes Urteil ueber ihre Gegner zu verlangen; eine bewusste Entstellung der Tatsachen aber, soweit der naive Patriotismus nicht von selber eine solche einschliesst, ist den Vaetern der roemischen Geschichte doch nicht nachgewiesen worden.

Aber das zaehe Ausharren der Roemer machte wenigstens an dem entscheidenden Punkte den raschen Erfolg Hannibals doch wieder zunichte.

Man hat dies wohl grossartig gefunden und den Kriegsplan des pontischen Koenigs mit dem Heereszug Hannibals verglichen; aber derselbe Entwurf, der in einem genialen Geiste genial ist, wird eine Torheit in einem verkehrten. Diese beabsichtigte Invasion der Orientalen in Italien war einfach laecherlich und nichts als die Ausgeburt einer ohnmaechtigen phantasierenden Verzweiflung.

Es zeigte sich, dass Scipios Entschluss, mit der ihm aufgetragenen Defensive die Offensive zu verbinden, unueberlegt und unweise gewesen war; der naechsten Aufgabe des spanischen Heeres, die nicht bloss Scipios Vater und Oheim, sondern selbst Gaius Marcius und Gaius Nero mit viel geringeren Mitteln geloest hatten, hatte der siegreiche Feldherr an der Spitze einer starken Armee in seinem Uebermut nicht genuegt, und wesentlich er verschuldete die aeusserst gefaehrliche Lage Roms im Sommer 547 , als Hannibals Plan eines kombinierten Angriffs auf die Roemer endlich dennoch sich realisierte.