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Die Produkte dieser phantasierenden Tätigkeit, der einzelnen Phantasien, Luftschlösser oder Tagträume dürfen wir uns nicht als starr und unveränderlich vorstellen.

Die treibenden Wünsche sind verschieden je nach Geschlecht, Charakter und Lebensverhältnissen der phantasierenden Persönlichkeit; sie lassen sich aber ohne Zwang nach zwei Hauptrichtungen gruppieren. Es sind entweder ehrgeizige Wünsche, welche der Erhöhung der Persönlichkeit dienen, oder erotische.

Dies verschiedene Verhalten des Spielenden und des Phantasierenden findet seine gute Begründung in den Motiven der beiden einander doch fortsetzenden Tätigkeiten. Das Spielen des Kindes wurde von Wünschen dirigiert, eigentlich von dem einen Wunsche, der das Kind erziehen hilft, vom Wunsche: groß und erwachsen zu sein.

Man hat dies wohl grossartig gefunden und den Kriegsplan des pontischen Koenigs mit dem Heereszug Hannibals verglichen; aber derselbe Entwurf, der in einem genialen Geiste genial ist, wird eine Torheit in einem verkehrten. Diese beabsichtigte Invasion der Orientalen in Italien war einfach laecherlich und nichts als die Ausgeburt einer ohnmaechtigen phantasierenden Verzweiflung.

»Ja«, sagte Tom, »ich verstehe recht wohl, was du meinst, Tony. Christian ist herzlich indiskret ... es ist schwer, es auszudrücken. Ihm fehlt etwas, was man das Gleichgewicht, das persönliche Gleichgewicht nennen kann. Einerseits ist er nicht imstande, taktlosen Naivitäten anderer Leute gegenüber die Fassung zu bewahren ... Er ist dem nicht gewachsen, er versteht nicht, es zu vertuschen, er verliert ganz und gar die Contenance ... Aber andererseits kann er auch in =der= Weise die Contenance verlieren, daß er selbst in das unangenehmste Ausplaudern gerät und sein Intimstes nach außen kehrt. Das mutet manchmal geradezu unheimlich an. Ist es nicht, wie wenn einer im Fieber spricht? Dem Phantasierenden fehlt in ganz derselben Weise die Haltung und die Rücksicht ... Ach, die Sache ist ganz einfach die, daß Christian sich zu viel mit sich selbst beschäftigt, mit den Vorgängen in seinem eignen Inneren. Manchmal ergreift ihn eine wahre Manie, die kleinsten und tiefsten dieser Vorgänge ans Licht zu ziehen und auszusprechen ... Vorgänge, um die ein verständiger Mensch sich gar nicht bekümmert, von denen er gar nichts wissen will, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil er sich genieren würde, sie mitzuteilen. Es liegt so viel Schamlosigkeit in solcher Mitteilerei, Tony!... Siehst du: auch ein anderer Mensch als Christian mag sagen, daß er das Theater liebt; aber er wird es mit einem anderen Akzent, beiläufiger, kurz: bescheidener sagen. Christian aber sagt es mit einer Betonung, die bedeutet: Ist meine Schwärmerei für die Bühne nicht etwas ungeheuer Merkwürdiges und Interessantes? Er kämpft mit den Worten dabei, er tut, als ringe er danach, etwas ausbündig Feines, Verborgenes und Seltsames zum Ausdruck zu bringen