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Am andern Tage schrieben die Herren Hinz und Kunz, die in der Gegend der eingeaescherten Tronkenburg Gueter besassen, auf Ansuchen des Junkers, ihres Vetters, weil doch nichts anders uebrig blieb, an ihre dort befindlichen Verwalter und Paechter, um Nachricht ueber die an jenem ungluecklichen Tage abhanden gekommenen und seitdem gaenzlich verschollenen Rappen einzuziehn.

In der peinlichsten Finanznot wurden dennoch die ungeheuren Gueter der anwesenden wie der abwesenden Gegner nicht angegriffen; ja Caesar borgte lieber bei den Freunden, als dass er auch nur durch Ausschreibung der formell zulaessigen, aber tatsaechlich antiquierten Grundsteuer die Besitzenden gegen sich aufgeregt haette.

Die Gueter in den ueberseeischen Gebieten, welche italischen Vornehmen gehoerten, waren allem Elend der Verwalterwirtschaft ausgesetzt und sahen niemals ihren Herrn, ausgenommen etwa die Jagdparke, welche schon in dieser Zeit im Transalpinischen Gallien mit einem Flaecheninhalt bis fast zu einer deutschen Quadratmeile vorkommen. Die Wucherei florierte wie nie zuvor.

So kam er denn und mit ihm die Schreckensherrschaft. Es war beschlossen, nicht einzelne Opfer auszuwaehlen, sondern die namhaften Maenner der Optimatenpartei saemtlich niedermachen zu lassen und ihre Gueter einzuziehen.

Die Gutswirtschaft forderte zwar nicht die dauernde Anwesenheit des Herrn auf dem Gut, aber doch sein haeufiges Erscheinen daselbst und gestattete die Erweiterung der Gueter nicht wohl und die Vervielfaeltigung des Besitzes nur in beschraenkten Grenzen; wogegen das Weidegut sich unbegrenzt ausdehnen liess und den Eigentuemer wenig in Anspruch nahm.

In ebendiesem Geiste hatte er ueber seine Kinder und sein Vermoegen disponiert. Mein aeltester Bruder ward als ein Mann erzogen, der kuenftig grosse Gueter zu hoffen hatte; ich sollte den geistlichen Stand ergreifen und der juengste Soldat werden. Ich war lebhaft, feurig, taetig, schnell, zu allen koerperlichen uebungen geschickt.

Er widersprach meinem Vater niemals, der sich zuletzt voellig an ihn gewoehnte und ihn als den einzigen ertraeglichen Gesellschafter duldete, Nach dem Tode unseres Vaters merkten wir wohl, dass dieser Mann von unserm Alten trefflich ausgestattet worden war und seine Zeit nicht umsonst zugebracht hatte; er erweiterte seine Gueter, seine Tochter konnte eine schoene Mitgift erwarten.

Einst ein eifriger Optimat und stark beteiligt bei den ueber die Gueter der Geaechteten abgehaltenen Auktionen, hatte er als Statthalter von Sizilien die Provinz so arg gepluendert, dass ihm eine Anklage drohte, und, um dieser zu entgehen, sich in die Opposition geworfen. Es war ein Gewinn von zweifelhaftem Werte.

Die Opposition, durch diese halbe Nachgiebigkeit natuerlich ebensowenig befriedigt wie entschieden ermutigt, trat in der Hauptstadt nur um so schroffer und gewaltsamer auf; und in Etrurien, dem rechten Herd aller italischen Proletarierinsurrektionen, brach bereits der Buergerkrieg aus: die expropriierten Faesulaner setzten sich mit gewaffneter Hand wieder in den Besitz ihrer verlorenen Gueter und mehrere der von Sulla daselbst angesiedelten Veteranen kamen bei dem Auflauf um.

Nun traf es sich, dass der Kaemmerer, mehrerer betraechtlichen Gueter wegen, die seiner Frau aus der Hinterlassenschaft des abgesetzten und bald darauf verstorbenen Erzkanzlers, Grafen Kallheim, in der Neumark zugefallen waren, nach Berlin reisen wollte; dergestalt, dass, da er den Kurfuersten in der Tat liebte, er ihn nach einer kurzen Ueberlegung fragte: ob er ihm in dieser Sache freie Hand lassen wolle? und da dieser, indem er seine Hand herzlich an seine Brust drueckte, antwortete: "denke, du seist ich, und schaff mir den Zettel!" so beschleunigte der Kaemmerer, nachdem er seine Geschaefte abgegeben, um einige Tage seine Abreise, und fuhr, mit Zuruecklassung seiner Frau, bloss von einigen Bedienten begleitet, nach Berlin ab.