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Aktualisiert: 4. Juni 2025
Eines Tages aber, ganz plötzlich, hatte sich ein halb unbestimmbares Leiden eingestellt, ein leichter Darmkatarrh anfangs nur, gegen den Doktor Grabow ein wenig Taube und Franzbrot verordnet hatte, eine mit Erbrechen verbundene Kolik, die mit unbegreiflicher Schnelligkeit Entkräftung herbeiführte, einen sanften und hinfälligen Zustand, der beängstigend war.
Und die Nacht rückte vor, ohne daß eine Veränderung eingetreten wäre. »Wie lange kann es noch dauern?« fragte Thomas Buddenbrook leise und zog den alten Doktor Grabow in den Hintergrund des Zimmers, während Doktor Langhals gerade irgendeine Injektion an der Kranken vornahm. Auch Frau Permaneder, das Taschentuch am Munde, trat herzu.
Nein, Lebrecht Kröger blieb bei den Damen, aber Justus könne ja nach hinten gehen ... Auch Senator Langhals, Köppen, Grätjens und Doktor Grabow hielten zum Konsul, während Jean Jacques Hoffstede nachkommen wollte: »Später, später! Johann Buddenbrook will Flöte blasen, das muß ich abwarten ... Au revoir, messieurs
Als dann Doktor Grabow mit dem Konsul eine kurze, ernste Unterredung draußen auf der Treppe gehabt hatte, als ein zweiter, neu hinzugezogener Arzt, ein untersetzter, schwarzbärtiger, düsterblickender Mann, neben Grabow aus und ein zu gehen begann, da änderte sich gleichsam die Physiognomie des Hauses.
Bei all dem bestand unvermindert, ja verstärkt, das seltsame Leiden fort, das Doktor Grabow »pavor nocturnus« nannte.
Als ein stilles und wenig kräftiges Kind war er zur Welt gekommen, und bald nach der Taufe hatte ein nur drei Tage dauernder Anfall von Brechdurchfall beinahe genügt, sein mit Mühe in Gang gebrachtes kleines Herz endgültig stillstehen zu lassen. Er blieb am Leben, und der gute Doktor Grabow traf nun, mit der sorgfältigsten Ernährung und Pflege, Vorkehrungen gegen die drohenden Krisen des Zahnens.
Doktor Grabow, der auch bei Möllendorpfs Hausarzt war, hatte mit aller Energie, deren er fähig war, protestiert, und die besorgte Familie hatte ihrem Oberhaupte das süße Gebäck mit sanfter Gewalt entzogen. Was aber hatte der Senator getan?
Das war beunruhigend. Eine dritte Sorge aber bestand darin, daß auch hier, an Ort und Stelle selbst, für das Fortleben des Familiennamens noch immer keine Sicherheit gegeben war. Gerda behandelte diese Frage mit einem souveränen Gleichmut, der einer degoutierten Ablehnung äußerst nahe kam. Thomas verschwieg seinen Kummer. Die alte Konsulin aber nahm die Sache in die Hand und zog Grabow beiseite. »Doktor, unter uns, da muß endlich etwas geschehen, nicht wahr? Ein bißchen Bergluft in Kreuth und ein bißchen Seeluft in Glücksburg oder Travemünde scheint da nicht anzuschlagen. Was meinen Sie
»Wie furchtbar sie leiden muß!« flüsterte er. »Nein!« sagte Doktor Grabow ebenso leise, aber mit ungeheurer Autorität und legte sein langes, mildes Gesicht in entschiedene Falten ... »Das täuscht, glauben Sie mir, liebster Freund, das täuscht! Das Bewußtsein ist sehr getrübt ... Es sind allergrößten Teiles Reflexbewegungen, was Sie da sehen ... Glauben Sie mir
Doktor Grabow suchte dieses Leiden mit einem abendlichen Trunk von Heidelbeersaft zu behandeln; allein das half ganz und gar nichts.
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