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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Kohlhaas, der den Schlossvogt und den Verwalter, indem sie sprechende Blicke auf die Rappen warfen, mit einander fluestern sah, liess es, aus einer dunkeln Vorahndung, an nichts fehlen, die Pferde an sie los zu werden. Er sagte zum Junker: "Herr, die Rappen habe ich vor sechs Monaten fuer 25 Goldguelden gekauft; gebt mir 30, so sollt Ihr sie haben."
Er nahm die hundert Goldguelden, die ihm der Amtmann schon, fuer die Staelle in Dresden, zugefertigt hatte, und bestellte ein Leichenbegraebnis, das weniger fuer sie, als fuer eine Fuerstin, angeordnet schien: ein eichener Sarg, stark mit Metall beschlagen, Kissen von Seide, mit goldnen und silbernen Troddeln, und ein Grab von acht Ellen Tiefe, mit Feldsteinen gefuettert und Kalk.
Kohlhaas schob ihm Tinte und Feder hin, um zu schreiben; und da der Amtmann, der seinen Sinnen nicht traute, ihn noch einmal gefragt hatte, ob es sein Ernst sei? und der Rosskamm ihm ein wenig empfindlich geantwortet hatte: ob er glaube, dass er bloss seinen Scherz mit ihm treibe? so nahm jener zwar, mit einem bedenklichen Gesicht, die Feder, und schrieb; dagegen durchstrich er den Punkt, in welchem von der Leistung, falls dem Verkaeufer der Handel gereuen sollte, die Rede war; verpflichtete sich zu einem Darlehn von 100 Goldguelden, auf die Hypothek des Dresdenschen Grundstuecks, das er auf keine Weise kaeuflich an sich bringen wollte; und liess ihm, binnen zwei Monaten voellige Freiheit, von dem Handel wieder zurueckzutreten.
Der Amtmann sagte, dass er ja den Wert der Besitzung in Dresden keineswegs beurteilen koenne; worauf ihm Kohlhaas, Briefe, die bei ihrem Ankauf gewechselt worden waren, hinschiebend, antwortete: dass er sie zu 100 Goldguelden anschlage; obschon daraus hervorging, dass sie ihm fast um die Haelfte mehr gekostet hatte.
Er sagte, mit Hohngelaechter, dass er sich weigere, die Pferde als die seinigen anzuerkennen. Kohlhaas rief: "das sind nicht meine Pferde, gestrenger Herr! Das sind die Pferde nicht, die dreissig Goldguelden wert waren! Ich will meine wohlgenaehrten und gesunden Pferde wieder haben!"
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